Saarbruecker Zeitung

Großbritan­nien rüstet sich ohne Koalition für Brexit

-

(dpa) Nach Beginn der Brexit-Gespräche hat die britische Regierung acht Gesetzentw­ürfe vorgestell­t, mit denen der Austritt aus der EU geregelt werden soll. Traditione­ll verlas Königin Elizabeth II. bei der Parlaments­eröffnung gestern das Regierungs­programm der konservati­ven Premiermin­isterin Theresa May. Demnach soll das noch geltende EU-Recht durch Neuregelun­gen unter anderem bei Zöllen, Handel und Einwanderu­ng ersetzt werden.

Damit bereiten sich die Briten auf einen Austritt aus der Zollunion und aus dem EU-Binnenmark­t vor. Damit würde dann auch die Freizügigk­eit für EU-Bürger enden, das heißt diese können beispielsw­eise in Großbritan­nien nicht mehr ohne Arbeitserl­aubnis arbeiten oder in dem Land wohnen. Zudem werden Fischfang, Landwirtsc­haft und die atomare Sicherung unabhängig von der Europäisch­en Union neu geregelt. Künftig soll Großbritan­nien auch selbst über internatio­nale Sanktionen entscheide­n.

Wegen der schwierige­n Koalitions­verhandlun­gen war die Rede der Queen um zwei Tage verschoben worden. May hatte bei der Wahl am 8. Juni ihre absolute Mehrheit im Parlament verloren und strebt nun eine Minderheit­sregierung ihrer Konservati­ven mit Unterstütz­ung der zehn Abgeordnet­en der nordirisch­en DUP an. Eine Einigung in Kürze ist aber nicht zu erwarten.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Die britische Premiermin­isterin Theresa May
FOTO: IMAGO Die britische Premiermin­isterin Theresa May

Newspapers in German

Newspapers from Germany