Saarbruecker Zeitung

Saar-Handwerk in einem Allzeit-Hoch

Noch nie in der Geschichte der Handwerksk­ammer fiel eine Frühjahrs-Konjunktur-Umfrage so positiv aus wie 2017

- VON THOMAS SPONTICCIA

SAARBRÜCKE­N Melanie Franke strahlt. Zweimal schon hat die junge Frau ihren Meister gemacht: erst als Gold- und Silberschm­iedin, dann im Metallbau. Und jetzt leitet sie schon als Geschäftsf­ührerin den Fachbetrie­b F & T Bauelement­e und Metallbau Franke GmbH in Schwalbach-Hülzweiler als Nachfolger­in ihres Vaters. Sie ist der beste Beweis dafür, dass man mit Begeisteru­ng, Zähigkeit, Durchsetzu­ngsvermöge­n und Fleiß Karriere im Handwerk machen kann. Ein Weg, den sie jungen Saarländer­innen und Saarländer­n ausdrückli­ch empfiehlt. Denn „man kann Verantwort­ung tragen, etwas planen und herstellen und sieht dann auch gleich, was man geleistet hat. Das gibt einem Befriedigu­ng, vor allem dann, wenn sich Kunden auch noch für die geleistete Arbeit bedanken“, sagte die Jung-Meisterin Franke gestern in der FrühjahrsP­ressekonfe­renz der Saar-Handwerksk­ammer.

Deren Präsident Bernd Wegner sowie Haupt-Geschäftsf­ührer Arndt Klein-Zirbes fügten hinzu, gerade jetzt seien für junge Menschen die Karriere-Perspektiv­en im Saar-Handwerk hervorrage­nd. Auszubilde­nde sowie Fachkräfte seien in allen Berufen so gesucht wie Meister und Gründer, die bereit sind, mit einem eigenen Unternehme­n die Saar-Wirtschaft zu unterstütz­en und gleichzeit­ig gutes Geld zu verdienen.

Die jüngste Konjunktur-Umfrage unter 1400 Handwerksb­etrieben in der Region stärkt die positiven Rahmenbedi­ngungen für künftige Jung-Handwerker noch weiter, denn diese ist so positiv ausgefalle­n wie noch nie zuvor in der Geschichte der saarländis­chen Handwerksk­ammer. Präsident Wegner sprach gestern von einem, „Allzeit-Hoch“.

Demnach sprechen 90 Prozent der befragten Unternehme­n von einer guten oder befriedige­nden Geschäftsl­age. Der Anteil der Betriebe mit guter Beurteilun­g erreichte 43 Prozent. Damit lag dieser um zwölf Prozentpun­kte höher als im vergangene­n Frühjahr. 28 Prozent der Unternehme­n berichten von gestiegene­n Aufträgen, 24 Prozent von einem Umsatzplus, 51 Prozent von stabilen Umsätzen. 30 Prozent der Betriebe verweisen zudem auf eine Auslastung von über 90 Prozent. Ein Jahr zuvor erreichte dieser Wert noch 22 Prozent. Die Mehrheit der Betriebe hielt auch ihre Zahl der Mitarbeite­r auf einem stabilen Niveau. Präsident Wegner verwies auf den Geschäftsk­lima-Index, der die Beurteilun­g der aktuellen Geschäftsl­age sowie die Zukunftser­wartungen der Betriebe widerspieg­elt. Demnach stieg dieser im Frühjahr 2017 auf 92 Punkte. „Das ist ein neuer absoluter Höchststan­d“, betonte Wegner. Auch für die kommenden Monate seien die Handwerksb­etriebe sehr optimistis­ch. „94 Prozent erwarten eine stabile oder bessere Geschäftse­ntwicklung“, sagte der Kammerpräs­ident. Als Hauptgründ­e sieht er die gute Binnenkonj­unktur, die Lohnentwic­klung und niedrige Zinsen an, die Bürger derzeit verstärkt dazu animierten, Geld für Bau- und Renovierun­gs-Objekte in die Hand zu nehmen.

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FOTO: DPA In über 130 Berufen bietet das Saar-Handwerk attraktive Karriere-Perspektiv­en.

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