Saar-Handwerk in einem Allzeit-Hoch
Noch nie in der Geschichte der Handwerkskammer fiel eine Frühjahrs-Konjunktur-Umfrage so positiv aus wie 2017
SAARBRÜCKEN Melanie Franke strahlt. Zweimal schon hat die junge Frau ihren Meister gemacht: erst als Gold- und Silberschmiedin, dann im Metallbau. Und jetzt leitet sie schon als Geschäftsführerin den Fachbetrieb F & T Bauelemente und Metallbau Franke GmbH in Schwalbach-Hülzweiler als Nachfolgerin ihres Vaters. Sie ist der beste Beweis dafür, dass man mit Begeisterung, Zähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Fleiß Karriere im Handwerk machen kann. Ein Weg, den sie jungen Saarländerinnen und Saarländern ausdrücklich empfiehlt. Denn „man kann Verantwortung tragen, etwas planen und herstellen und sieht dann auch gleich, was man geleistet hat. Das gibt einem Befriedigung, vor allem dann, wenn sich Kunden auch noch für die geleistete Arbeit bedanken“, sagte die Jung-Meisterin Franke gestern in der FrühjahrsPressekonferenz der Saar-Handwerkskammer.
Deren Präsident Bernd Wegner sowie Haupt-Geschäftsführer Arndt Klein-Zirbes fügten hinzu, gerade jetzt seien für junge Menschen die Karriere-Perspektiven im Saar-Handwerk hervorragend. Auszubildende sowie Fachkräfte seien in allen Berufen so gesucht wie Meister und Gründer, die bereit sind, mit einem eigenen Unternehmen die Saar-Wirtschaft zu unterstützen und gleichzeitig gutes Geld zu verdienen.
Die jüngste Konjunktur-Umfrage unter 1400 Handwerksbetrieben in der Region stärkt die positiven Rahmenbedingungen für künftige Jung-Handwerker noch weiter, denn diese ist so positiv ausgefallen wie noch nie zuvor in der Geschichte der saarländischen Handwerkskammer. Präsident Wegner sprach gestern von einem, „Allzeit-Hoch“.
Demnach sprechen 90 Prozent der befragten Unternehmen von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage. Der Anteil der Betriebe mit guter Beurteilung erreichte 43 Prozent. Damit lag dieser um zwölf Prozentpunkte höher als im vergangenen Frühjahr. 28 Prozent der Unternehmen berichten von gestiegenen Aufträgen, 24 Prozent von einem Umsatzplus, 51 Prozent von stabilen Umsätzen. 30 Prozent der Betriebe verweisen zudem auf eine Auslastung von über 90 Prozent. Ein Jahr zuvor erreichte dieser Wert noch 22 Prozent. Die Mehrheit der Betriebe hielt auch ihre Zahl der Mitarbeiter auf einem stabilen Niveau. Präsident Wegner verwies auf den Geschäftsklima-Index, der die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sowie die Zukunftserwartungen der Betriebe widerspiegelt. Demnach stieg dieser im Frühjahr 2017 auf 92 Punkte. „Das ist ein neuer absoluter Höchststand“, betonte Wegner. Auch für die kommenden Monate seien die Handwerksbetriebe sehr optimistisch. „94 Prozent erwarten eine stabile oder bessere Geschäftsentwicklung“, sagte der Kammerpräsident. Als Hauptgründe sieht er die gute Binnenkonjunktur, die Lohnentwicklung und niedrige Zinsen an, die Bürger derzeit verstärkt dazu animierten, Geld für Bau- und Renovierungs-Objekte in die Hand zu nehmen.