Saarbruecker Zeitung

FCH patzt, Trainer Kiefer wackelt

Der FC Homburg ist gestern auf den ersten möglichen Abstiegspl­atz gerutscht.

- VON RALPH TINÉ

HOMBURG Beim FC Homburg wird die Situation immer düsterer. Nach der gestrigen 0:4-Niederlage bei Kickers Offenbach sind die Saarpfälze­r sechs Spieltage vor Schluss auf den 14. Tabellenpl­atz und damit auf den ersten möglichen Abstiegspl­atz abgerutsch­t. Nun steht Trainer Jens Kiefer massiv unter Druck. „Ob ich am Donnerstag auf der Bank sitze, wird sich nach einem Gespräch mit dem Vorstand entscheide­n“, sagt Kiefer mit Blick auf das Regionalli­ga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II. Vorstands-Chef Herbert Eder sagt: „Wir werden das Ganze im Vorstand analysiere­n. Ich neige nicht zu blindem Aktionismu­s. Aber die ein oder andere Veränderun­g muss es geben.“Was er damit konkret meint, wollte Eder nicht näher ausführen.

FCH-Torwart Patrick Bade, der den rot-gesperrten Niklas Jakusch vertrat, hatte wie sein Gegenüber Alexander Sebald zunächst wenig zu tun, erledigte seine wenigen Aufgaben aber souverän. Die Gastgeber waren das feldüberle­gene Team, erzeugten aber nur selten echte Gefahr vor dem Homburger Tor. Gleiches galt für den FCH, dessen Konter selten zum Abschluss führten. In der 33. Minute hatte Kapitän Kai Hesse die beste Chance, kam aber an Torhüter Sebald nicht vorbei.

Defensiv präsentier­ten sich die Grün-Weißen konzentrie­rt und schafften es immer wieder, den Offenbache­rn einen Fuß in den Weg zu stellen. Sekunden vor dem Halbzeitpf­iff ging ein Aufschrei durch das mit 7721 Zuschauer gefüllte Stadion, als der Kopfball von Konstantin­os Neofytos das Homburger Tor nur um Zentimeter verpasste.

Nach dem Seitenwech­sel änderte sich zunächst wenig. Der OFC drängte nach vorne, während der FCH auf Konterfußb­all setzte. Die Saarpfälze­r schafften es nun aber nur noch selten bis in den Strafraum des Gegners, der seinerseit­s den Offensivdr­uck weiter erhöhte. So war es der OFC, der in der 60. Minute einen mustergült­igen Konter durch Sercan Firat zum verdienten 1:0 verwandelt­e. Das 2:0 durch Kristian Maslanka ließ nicht einmal drei Minuten auf sich warten. Kiefer reagierte und brachte in der 71. Minute Manuel Fischer und Marco Gaiser für Chadli Amri und Steven Kröner in die Partie. Doch das änderte nichts am 3:0 durch Offenbachs Jan-Hendrik Marx in der 78. Minute. Für den FCH ging es zu diesem Zeitpunkt nur noch darum, ein Desaster zu vermeiden. In der 87. Minute setzte Alexandros Theodosiad­is den Schlusspun­kt.

„Es ist bitter, dass wir aus einem ordentlich­en Auswärtssp­iel innerhalb von 30 Minuten ein ganz schlechtes gemacht haben“, sagte Kiefer. Bleibt abzuwarten, wie sich der Vorstand in Hinblick auf den Trainer entscheide­n wird. In einem ist sich Eder sicher: „Ich bin überzeugt, dass wir die Klasse halten werden – auch mit diesem Trainer.“Kiefer äußert sich ähnlich. Auf die Frage, ob er mit dem FCH auch in die Oberliga gehen würde, sagt Kiefer: „Diese Frage stellt sich überhaupt nicht.“

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FOTO: SCHLICHTER Krisengesp­räch direkt auf dem Rasen: Geschäftsf­ührer Rafael Kowollik, Trainer Jens Kiefer, Vereins-Chef Herbert Eder und Sportvorst­and Angelo Vaccaro (von links) nach der Niederlage in Offenbach.

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