Draußen Hagel, drinnen Flimmern
SZ-Redakteur Alexander Manderscheid hat sich für den Herbst schon die passende Filmliste zusammengestellt.
Der Sommer geht, die ersten Vögel fliegen nach Afrika, und damit wird es Zeit für eine ausgewachsene Herbstfilmliste. Oder was machen Sie, wenn es im Oktober einen Abend lang so richtig runterhagelt? Wahrscheinlich das Gleiche wie ich, sich in der Molekularküche üben, Scrabble nur mit Konsonanten spielen, Gedichte schreiben und ein Veilchenfußbad nehmen. Aber dazwischen kann man sich doch schon mal einen Film gönnen, nicht wahr, um ein wenig abzuschalten und sich rauszuschalten aus dem Agilitätsmodus hochintellektueller Kaltjahreszeiten-Stubenhocker. So, und jetzt merke ich, dass ich meine Liste zuhause liegen gelassen habe. Ich hatte mich hierauf extra vorbereitet. Aber keine Panik, ich kriege das auch so schon irgendwie hin.
Ein Selbstläufer ist eine Herbstfilmliste nicht, das muss man wissen. Es passt nicht alles hinein. Herbstfilme sind kühl und ernst, nicht wirklich böse, aber unnahbar und hart. Und es müssen Filme aufgeführt sein, die all das eben nicht sind, damit sich andere darüber aufregen können.
Weil wir hier nicht im Feuilleton sind, zähle ich sie nur noch auf, für alle, die wie ich solche Listen lieben und sich damit einen ganzen Nachmittag über aufhalten können. Also, meine Filme für den Herbst heißen:
1. Die drei Tage des Condors (USA, 1975, Regie Sydney Pollack), 2. Mein Ein, mein Alles (Frankreich, 2015, Maïwenn), 3. Zeit des Zorns (Iran, 2010, Rafi Pitts), 4. Dallas Buyers Club (USA, 2013, Jean-Marc Vallée), 5. Badlands (USA, 1977, Terence Mallick), 6. Five Minutes of Heaven (Großbritannien und Irland, 2009, Oliver Hirschbiegel), 7. Under the Skin (Großbritannien, 2013, Jonathan Glazer), 8. My son my son what have ye done (USA, 2009, Werner Herzog), 9. Wendy and Lucy (USA, 2008, Kelly Reichardt) und 10. L’Enfant (Belgien, 2005, Jean-Pierre Dardenne und Luc Dardenne).
Fortsetzung folgt in drei Monaten.