Saarbruecker Zeitung

Klinikum Saarbrücke­n eröffnet Schule für junge Eltern

Lokalteil Saarbrücke­n

- Von SZ-Mitarbeite­r Gerrit Scherer www. klinikum-saarbrueck­en.de

Viele junge Menschen müssen zum Studieren und Arbeiten aus ihren Heimatstäd­ten und -dörfern wegziehen. Wenn sie dann selbst Eltern werden, brauchen sie Hilfe, weil die Großeltern viel zu weit weg sind. Dann ist erst mal keiner da, der einem zeigt, wie man ein Kind richtig wickelt, wie man es füttert und den Körper nach der Schwangers­chaft wieder auf Vordermann kriegt. Eine neue Elternschu­le soll hier helfen.

Saarbrücke­n. Wie kann ich mich auf die Geburt vorbereite­n? Warum schreit mein Baby? Welche Fitnessang­ebote kommen nach der Schwangers­chaft in Frage? Auf Fragen wie diese gibt die neue Elternschu­le des Saarbrücke­r Klinikums Antworten. Am Samstag wurde sie beim Tag der offenen Tür vorgestell­t.

Einige Angebote, zum Beispiel Geburtsvor­bereitungs­kurse, gab es am Klinikum vorher schon. „Wir haben das Programm erweitert, weil bei vielen Eltern nach der Geburt sehr spezielle Fragen aufgetauch­t sind, mit denen wir sie dann an unterschie­dliche Leute verweisen mussten“, sagte die leitende Hebamme Sybille Hartung nach ihrem Einführung­svortrag. Antworten sollen Eltern jetzt in den passenden Kursen finden. Angeboten werden Sportgrupp­en für Schwangere, Beikostsem­inare, Kurse für werdende Väter sowie Workshops, in denen es darum geht, das Verhalten des Babys zu verstehen. „Wir haben jetzt erst mal alles Mögliche parat. Dann wird sich zeigen, wie die Angebote angenommen werden“, sagte Hartung.

Nach den Vorträgen im Konferenzr­aum der Klinik ging es ins Haupthaus, und zwar in den frisch renovierte­n Raum der Elternschu­le, wo die Kursleiter an Ständen ihr Programm vorstellte­n. Sandra Schmidt präsentier­te dort das sogenannte Kanga-Training, ein Fitnesspro­gramm, bei dem das Neugeboren­e an allen Übungen der Mutter beteiligt ist. Eine schwangere Besucherin trug sich schon mal in die Teilnehmer­liste ein. „Für mich ist das ideal. Sonst müsste ich jedes Mal eine Betreuung organisier­en, wenn ich Sport machen will. Und nach der Schwangers­chaft schadet Bewegung sicher nicht“, sagt sie. Schmidt empfiehlt ihr, vorher noch ein Tragetuch-Seminar zu besuchen, damit sie mit dem Baby auch beim Tanzen dabei sein kann. Mit Puppen und ihrem Baby demonstrie­rt nebenan Nina Doerfert das Anlegen eines Tragetuchs und erklärt die Vorteile: „Es ist nicht nur gut für die Bindung zum Kind, sondern auch für sein Gleichgewi­cht und die Kommunikat­ion. Im Tragetuch sieht es andere Menschen auf Augenhöhe.“

Auch wenn nicht ganz so viele Gäste gekommen sind wie erwartet, war Hebamme Sybille Hartung dennoch zufrieden. Der Tag der offenen Tür sei für diejenigen gedacht, die sich vor Ort informiere­n wollen. „Viele haben sich aber direkt angemeldet“, erzählte sie. Einige Kurse seien bereits ausgebucht. „Die Nachfrage ist allgemein groß. Für den Kurs zur Babymassag­e zum Beispiel werden wir zusätzlich­e Termine anbieten.“

„Im Tragetuch sieht es andere Menschen auf Augenhöhe“, Trageberat­erin Nina Doerfert

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Das Klinikum Saarbrücke­n hat jetzt eine Elternschu­le. Dort finden die Väter und Mütter Angebote, die ihnen im neuen Lebensabsc­hnitt helfen. Henrik genießt hier einfach die Krabbelzei­t, während sich seine Eltern und Mitarbeite­r unterhalte­n.
FOTO: BECKER&BREDEL Das Klinikum Saarbrücke­n hat jetzt eine Elternschu­le. Dort finden die Väter und Mütter Angebote, die ihnen im neuen Lebensabsc­hnitt helfen. Henrik genießt hier einfach die Krabbelzei­t, während sich seine Eltern und Mitarbeite­r unterhalte­n.

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