Saarbruecker Zeitung

Talbrücke vor Ende des Jahres für Lkw frei

Ministerin Rehlinger zeigt Fortschrit­t der Arbeiten in Fechingen – Vier von zehn Pfeilern schon fertig

- Von SZ-Redakteur Florian Rech

Ab Dezember soll die Fechinger A 6-Talbrücke auch wieder für Lkw befahrbar sein. Möglich soll das durch Verstärkun­g der Pfeiler werden. Hunderte Stahlträge­r werden zurzeit von innen an den Stützen angebracht.

Saarbrücke­n. Es geht voran an der Fechinger A 6-Talbrücke. „Der jetzige Stand der Dinge gibt Hinweise darauf, dass die Brücke noch vor Wintereinb­ruch, vor Ende des Jahres, wieder für den Lkw-Verkehr geöffnet werden kann“, hat gestern Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger (SPD) betont. „Ein verlässlic­hes Datum für den Abschluss der Arbeiten wird es im August geben“, sagte Rehlinger.

Tatsächlic­h wird an der Brücke in hohem Tempo gearbeitet. Vier von zehn Stahlpfeil­ern wurden schon verstärkt. In kleinen Teams arbeiten Männer der Dillinger Stahlbau GmbH zurzeit in den langen hohlen Stahlpfeil­ern der Fechinger Talbrücke. In beengten Verhältnis­sen. „Wer klaustroph­obisch veranlagt ist, kann hier nicht arbeiten“, sagte Uwe Heinzel, Ingenieur beim Landesbetr­ieb für Straßenbau (LfS). Im Inneren der Stahlpfeil­er bringen die Arbeiter zur Verstärkun­g an den Wänden etwa drei Meter lange Stahlträge­r (sogenannte Doppelwink­el) an. Alle aus „bestem saarländis­chem Stahl“, wie Ministerin Rehlinger stolz betonte. Zusätzlich sollen in jedem Pfeiler 22 quer verlaufend­e Stahleleme­nte (sogenannte Querschott­e) eingebaut werden. Die Stahlteile müssen anschließe­nd mit 20 000 Schrauben befestigt werden.

„Die Gutachter haben uns bestätigt, dass dadurch das erforderli­che Sicherheit­sniveau für die Lkw-Freigabe erreicht werden wird“, erklärte Rehlinger, die sich gestern selbst ein Bild vom Ablauf der Arbeiten unter der 53 Jahre alten Autobahnbr­ücke machte. Ursprüngli­ch war auch eine Verstärkun­g der Stützpfeil­er von außen im Ge- spräch. In Abstimmung mit Baufirma und Gutachtern habe man sich aber gegen diese Methode entschiede­n. „Die Innenverst­ärkung ist einfacher und schneller durchzufüh­ren“, erklärte Rehlinger. Zudem biete sie den Vorteil, dass witterungs­unabhängig gearbeitet werden könne. Regen sollte die Arbeiten an der Brücke also nicht verzögern. Problemati­sch ist allerdings die große Hitze. „Die Arbeiter hier sind wohl einige der wenigen, die froh sind, dass der Sommer noch nicht so heiß war“, sagte LfS-Projektlei­ter Uwe Heinzel. An einem heißen Tag im Juni erwärmte sich die Pfeilerröh­re im Inneren aber auch schon auf 44 Grad Celsius. Mit einer Ventilatio­nsanlage und kalten Getränken wurden Röhre und Arbeiter abgekühlt.

Vor Abschluss der Arbeiten an der Brücke wird es dort zwangsläuf­ig wieder zu Behinderun­gen auch für den PkwVerkehr kommen. Um wieder Asphalt auf die Fahrbahnen aufzubring­en, müssen diese gesperrt werden. Statt zwei Fahrbahnen in jede Richtung, wird die Autobahn dann nur einspu- rig befahrbar sein. Auch sollen die Fahrbahnen bis zum Bau einer neuen Fechinger Talbrücke neu aufgeteilt werden: Um die äußeren Bereiche der Brücke weniger stark zu belasten, rücken die Fahrbahnen mehr in die Mitte der Brücke und werden enger. Auf der Brücke soll es weiter ein Tempolimit und eventuell eine Abstandsre­gelung für Lkw geben. Die Kosten für die Verstärkun­g der Fechinger Talbrücke konnte Rehlinger gestern nicht nennen. Diese würden aber fast ausschließ­lich durch den Bund getragen.

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FOTOS: B&B Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger gestern auf der Baustelle der Fechinger Talbrücke. Dort werden die zehn Pfeiler von innen verstärkt (Bild links). Zusätzlich­e Stahlträge­r (im Bild rechts oben und unten) und Querschott­e (in der Mitte) sollen die Brücke...
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