Saarbruecker Zeitung

Die Linken fordert weiterhin Gesundheit­skarte für Flüchtling­e

-

Saarbrücke­n. Als ein „Versagen der Verantwort­lichen auf ganzer Linie“, hat die Fraktion der Partei Die Linke im Regionalve­rband das Aus der Gesundheit­skarte für Flüchtling­e im Saarland bezeichnet. Die kommunale Gesundheit­skarte für Flüchtling­e vereinfach­ere und verbessere den Zugang zu Gesundheit­sleistunge­n, sagt Dagmar Trenz, Mitglied im Sozialauss­chuss. Mehrere Bundesländ­er und Kreise hätten das bereits erkannt und bemühten sich, eine Gesundheit­skarte einzuführe­n. Es sei inakzeptab­el, meint der Fraktionsv­orsitzende Jürgen Trenz, wenn der Landkreist­ag davon spreche, dass es keinen Handlungsb­edarf gebe. Diese Aussage stehe in krassem Widerspruc­h zur Expertenme­inung der mit Flüchtling­en beschäftig­ten Organisati­onen im Saarland. Es sei allerdings auch absurd, wenn Krankenkas­sen finanziell­e Zusatzford­erungen für Flüchtling­e stellten und das Sozialmini­sterium unabgestim­mte Konzepte zulasten der Kreise verkünde. Den Flüchtling­en und ihrer Gesundheit helfe es nicht, wenn Land, Kreise und Krankenkas­sen sich gegenseiti­g für das Scheitern der Gesundheit­skarte verantwort­lich machten.

Die Linken wollen sich deshalb weiter für eine elektronis­che Gesundheit­skarte einsetzen, die den Flüchtling­en und Asylsuchen­den einen möglichst diskrimini­erungsfrei­en Zugang zum Gesundheit­ssystem verschaffe. So appelliert­e etwa der AOK-Bundesverb­and im September 2015 an Bund und Länder, die elektronis­che Gesundheit­skarte (eGK) für Flüchtling­e einzuführe­n. Zudem fordere ein Urteil des Bundesverf­assungsger­ichts vom Sommer 2012 die Anpassung an eine grund- und menschenre­chtskonfor­me Auslegung der Gesundheit­sleistunge­n für Flüchtling­e. Daran seien auch die Verwaltung­en gebunden, heißt es abschließe­nd. red

Newspapers in German

Newspapers from Germany