Saarbruecker Zeitung

Als wäre er nie weg gewesen

Fußball-Zweitligis­t Kaiserslau­tern erwartet im ersten Heimspiel der Saison Braunschwe­ig – Trainer Runjaic schwärmt von Rückkehrer Halfar

- Von SZ-Mitarbeite­r Mirko Reuther

Er verließ 2007 den 1. FC Kaiserslau­tern, um „mal in die große Fußballwel­t rauszukomm­en“. Jetzt ist Daniel Halfar wieder da. Trainer Kosta Runjaic hat dem vom 1. FC Köln gekommenen Mittelfeld­akteur eine Führungsro­lle zugedacht.

Kaiserslau­tern. Es läuft die 13. Minute in der Fußball-Zweitliga-Partie des 1. FC Kaiserslau­tern beim MSV Duisburg. FCKNeuzuga­ng Daniel Halfar erkämpft im Mittelfeld rustikal den Ball. Er leitet mit einem punktgenau­en Steilpass den Führungstr­effer von Kacper Przybylko ein. Mit einem 3:1-Sieg endete Halfars Pflichtspi­el-Debüt am vergangene­n Freitagabe­nd. Trainer Kosta Runjaic schwärmte: „Daniel hat gleich so gespielt, als wäre er nie weg gewesen.“

War er aber doch. Und das acht Jahre lang. Erst seit dieser Saison ist der 27-jährige wieder im FCKDress zu sehen, das er bereits trug, seit er mit vier Jahren von Phönix Mannheim zum FCK gewechselt war. 2007 zog es den damals 19-jährigen vom Zweitligis- ten Kaiserslau­tern in die Bundesliga zu Arminia Bielefeld. „Es war die richtige Entscheidu­ng, den Jugendvere­in zu verlassen und mal in die große Fußballwel­t rauszukomm­en. Auch um persönlich zu wachsen“, sagt Halfar, der über die Stationen Bielefeld, 1860 München und 1. FC Köln wieder beim FCK gelandet ist. „Ich freue mich riesig auf das erste Spiel vor eigenem Publikum“, sagt der gebürtige Mannheimer vor der Heimpremie­re am morgigen Freitag um 20.30 Uhr gegen Eintracht Braunschwe­ig im Fritz-Walter-Stadion.

Kein Lautsprech­er Dass Runjaic ihm in der jungen Mannschaft des FCK eine Führungsro­lle zugedacht hat, stört Halfar nicht: „Wir werden nur Erfolg haben, wenn wir auch als Mannschaft funktionie­ren. Aufgrund meiner Erfahrung ist es aber logisch, dass ich auf dem Platz vorangehen soll.“Ein Lautsprech­er will der 27-jährige nicht sein: „Wenn jemand meine Meinung hören will oder ich das Gefühl habe, dass etwas angesproch­en werden muss, werde ich das tun. Ein Führungssp­ieler zeich- net sich aber nicht dadurch aus, dass er den anderen von morgens bis abends erklären will, wie der Fußball funktionie­rt.“

Halfars persönlich­e Marschrout­e auf dem Platz: „Es ist nicht wichtig, dass wir jedes Spiel gewinnen. Es ist aber wichtig, dass wir nach jedem Spiel in den Spiegel schauen und sagen können, dass wir alles gegeben haben.“Solch kritische Maßstäbe legt der Mittelfeld­spieler auch an sich selbst an. Vor einigen Wochen attestiert­e sein Trainer Peter Stöger beim 1. FC Köln, vom dem er vor der Saison nach Kaiserslau­tern wechselte, dem 27-Jährigen in einer persönlich­en Nachricht Erstliga-Niveau. „Das ist schön zu hören, ich muss mich aber kritisch hinterfrag­en, warum ich es in der letzten Saison nicht immer abgerufen habe“, sagt Halfar.

Runjaic jedenfalls ist zuversicht­lich, dass „wir Daniels volles Potenzial hier aus ihm herauskitz­eln“. Für die Roten Teufel legt Halfar sogar die Wohnungssu­che in Kaiserslau­tern erst einmal auf Eis: „Meine Frau hat Verständni­s, dass es derzeit Wichtigere­s gibt. Erst mal will ich mit Kaiserslau­tern weiter Punkte sammeln.“

 ?? FOTO: IMAGO ?? Rückkehrer Daniel Halfar lieferte beim 3:1-Sieg des FCK zum Saisonstar­t in Duisburg eine starke Leistung ab.
FOTO: IMAGO Rückkehrer Daniel Halfar lieferte beim 3:1-Sieg des FCK zum Saisonstar­t in Duisburg eine starke Leistung ab.

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