Saarbruecker Zeitung

16 von 18 glauben an historisch­en Titel

Bundesliga-Trainer setzen ganz klar auf FC Bayern als Meistersch­aftsfavori­ten – VfL Wolfsburg soll erster Jäger sein

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Köln. Bayern München wird in dieser Saison den historisch­en vierten Meistertit­el in Folge holen. Glauben die Bayern. Und glauben laut einer Trainer-Umfrage des Fachmagazi­ns „kicker“auch 15 von 17 Bundesliga-Rivalen. Allerdings rechnen nicht nur die neutralen Armin Veh (Eintracht Frankfurt) und Martin Schmidt (Mainz 05) mit einem engen Rennen. Die größten Hoff- nungen auf eine Wachablösu­ng trägt Pokalsiege­r VfL Wolfsburg.

„Vier Mal in Folge Meister werden, das hat noch keine Mannschaft in Deutschlan­d geschafft. Das ist natürlich unser Ziel“, betonte Bayern-Trainer Pep Guardiola. Der Schweizer Lucien Favre, mit Borussia Mönchengla­dbach im Vorjahr Dritter, sieht derweil den Zeitpunkt für eine Wachablösu­ng gekommen: „Nach drei Meistertit­eln in Folge für den FC Bayern wäre normalerwe­ise ein anderer Club dran.“

Mit 25, 19 und 10 Punkten Vorsprung dominierte der FC Bayern die Liga in den vergangene­n drei Spielzeite­n nach Belieben, konnte sich nach früh feststehen­den Titelgewin­nen gar Spiele mit angezogene­r Handbremse – und teilweise auch negativem Ausgang – leisten. Dass erneut ein

Bayern-Trainer Pep Guardiola (rechts) spricht mit Joshua Kimmich (links). Er wird ihm seine Ziele sehr deutlich erklären.

frühzeitig­es „Auslaufen“möglich ist, erwartet Guardiola in seiner dritten Saison nicht: „Ich sehe vier Konkurrent­en: Dortmund mit neuem Trainer und neuem Umfeld. Gladbach hat letztes Jahr gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Und natürlich Bayer Leverkusen und Wolfsburg.“

Der VfL um den frischgeba­ckenen „Fußballer des Jahres“Kevin De Bruyne trägt die größten Hoffnungen der Liga. „Wie deutlich die Favoritenr­olle der Bayern ist, kann ich erst beurteilen, wenn klar ist, welche Spieler jeder verpflicht­et. Vielleicht holt Wolfsburg ja noch vier Spieler für 40 Millionen“, sagte etwa Frankfurts Rückkehrer Veh. Auch Stuttgarts neuer Trainer Alex Zorniger ist „sehr gespannt, welche Rolle der VfL Wolfsburg und auch Bayer Leverkusen spielen können“.

Auch Nationalma­nnschaftsm­anager Oliver Bierhoff sieht in erster Linie in den Wölfen einen potenziell­en Widersache­r. „Es wird ihr Anspruch sein, Bayern-Jäger zu sein. Sie haben einen kontinuier­lichen, strategisc­hen Aufbau betrieben. Sie werden in der Meistersch­aft eine wichtige Rolle spielen“, sagte er.

Wozu der VfL-Kader in der Lage ist, bewies das Team von Dieter Hecking bei der 4:1-Demonstrat­ion gegen die Münchner im Januar. Hecking selbst, seit Sonntag „Trainer des Jahres“, setzt verbal auf kontrollie­rte Offensive. „Im Normalfall läuft es wieder auf den FC Bayern hinaus“, sagte der 50-Jährige und fügte süffisant an: „Aber es wird enger hinter den Münchnern. Viele Clubs werden versuchen, die Lücke kleiner werden zu lassen.“sid

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FOTO: GEBERT/DPA

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