Saarbruecker Zeitung

„Jede Anzeige bringt eine neue Informatio­n für die Polizei.“

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Tim Griese, BSI Senders und der Server, von dem aus die Mail gesendet wurde, nicht zusammenge­hören, fällt demnach auf dem Weg vom Sender zum Empfänger in der Regel nicht auf.

Allerdings lässt die IPAdresse Rückschlüs­se auf den Sender der Mail zu. Diese Adresse ist eine Kombinatio­n aus Zahlen und Punkten, die jedem Computer zugeordnet wird, der im Netz ist. Einem Computer ist dabei in der Regel nicht dauerhaft die gleiche IP-Adresse zugeordnet. Theoretisc­h kann nach jedem Neustart eine neue IP-Adresse verwendet werden. So kann ermittelt werden, von wo aus eine E-Mail versandt wurde. Zu ermitteln, wer sich hinter ei- ner bestimmten IP-Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt verborgen hat, ist nach Angaben des BSI jedoch sehr aufwändig und nur Fachleuten möglich. Zudem können die Täter auch dadurch häufig nicht gefasst werden: Ein Großteil aller Spam-Mails werde nämlich von den Tätern über einen fremden Computer verschickt. Dieser ist mit Schadsoftw­are infiziert und kann so von den Betrügern bedient werden. Die betroffene­n Computerbe­sitzer merken davon oft nichts. Und sitzen die Täter im Ausland, haben die deutschen Behörden je nach Land kaum eine Handhabe.

Deshalb appelliert das BSI an die Bürger, vorsichtig zu sein. Grundsätzl­ich gilt: Ein seriöses Unternehme­n verschickt in der Regel keine Mails, bei denen der Nutzer seine Kontodaten überprüfen oder nachweisen soll. Tim Griese vom BSI empfiehlt den Nutzern, verdächtig­e Mails sofort zu löschen und keinesfall­s den Anhang zu öffnen oder einen Link anzuklicke­n. Falls Nutzer sich dennoch unsicher sind, sollten sie das jeweilige Unternehme­n kontaktier­en, bevor sie die Mail öffnen.

Ist ein Nutzer bereits auf das Spam reingefall­en, sollte er es auf jeden Fall zur Anzeige bringen. Griese: „Jede Anzeige bringt eine neue Informatio­n für die Polizei. Auch wenn es immer wieder Täter gibt, die nicht gefasst werden können, macht die Polizei Fortschrit­te, und die internatio­nale Zusammenar­beit wird immer besser.“Auf der Webseite des BSI bsi-fuer-bueger.de finden sich zudem zahlreiche Informatio­nen, was zu tun ist, wenn der eigene Computer mit schädliche­n Programmen infiziert ist.

bsi- fuer- bueger. de

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