Suevit und Impaktschmelze
Über die Folgen des Meteoriteneinschlags
Im Rahmen der Rieser Kulturtage hat eine halbtägige AutoExkursion zur Geologie und Tektonik im Nordostries stattgefunden. Im Geotop Kalvarienberg in Gosheim konnten die Geologen Dietmar Jung und Kurt Kroepelin die beim Impakt auftretenden Kräfte demonstrieren. Der Kalkstein liegt vollständig zerrüttet vor. Die sich auf 600 Meter erstreckende Scholle des Kalvarienbergs wurde nach Osten verschoben und überkippt.
Für die Gruppe war der Steinbruch Eireiner eigens geöffnet worden. Die Gesteinsbänke an den Abbauwänden boten sich an, die Schichten des Oberjuras zu erläutern.
Im Geotop Polsingen stellten die beiden Geologen mittels Gesteinsbeispielen ausführlich die Zusammensetzung, Varietäten, Eigenschaften sowie Verwendung des Suevits, des Gesteins des Jahres 2024, vor. In Polsingen selbst ist eine äußerst selten vorkommende Impaktschmelze aufgeschlossen.
Eine geologische Erkundung des Baugrunds ist immer hilfreich. Die Lage des 1976 eröffneten Hahnenkammsees musste aufgrund des Antreffens von klüftigen Kalksteinen verschoben werden. Erst einige 100 Meter weiter nördlich zeigten Probebohrungen im Untergrund die wasserundurchlässigen Schichten des Opalinustones. Der Hechlinger Hohlweg gab einen eindrucksvollen Einblick in die Schichtenfolge des Eisensandsteins.
Dieser wurde zur Eisengewinnung in der Mitte des 19. Jahrhunderts in acht Bergwerken im Hahnenkammgebiet für kurze Zeit abgebaut.
Beim Schloss Spielberg besteht eines der nördlichsten Vorkommen der Ries-Trümmermassen. Dort boten sich zum Abschluss herrliche Blicke ins Ries und das fränkische Vorland.