Rieser Nachrichten

Cybersiche­rheit bei den Kommunen

Schon ein falscher Klick kann verheerend­e Auswirkung­en haben. Deutschlan­dweit werden monatlich zwei Kommunalve­rwaltungen Opfer von Cyber-Angriffen.

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Oh nein, jetzt ist es tatsächlic­h passiert. Beim Mitarbeite­r einer Gemeinde im südlichen Landkreis Donau-Ries steigt der Puls. Eigentlich weiß er doch wie es geht, worauf er achten muss, hat er doch alle E-Learning-Module mit Erfolg abgeschlos­sen. Und jetzt hat der Mitarbeite­r in Eile auf diesen blöden Link geklickt… Bei einer Schulung wurde das nötige Wissen für solche Situatioon­en erklärt: Ruhe bewahren, das Notebook umgehend vom Netz trennen, damit sich die Schadsoftw­are nicht weiter ausbreiten kann. Dann sofort den EDV-Ansprechpa­rtner informiere­n. Nach ein paar nervenaufr­eibenden Stunden ist klar: Für den Mitarbeite­r und die EDV ist nochmal alles gut gegangen.

Was sagen die Informatio­nssicherhe­itsbeauftr­agten (ISBs) der Gemeinden, Maria Baturova und Helge Rabe, dazu? „Glück gehabt!“Der Mitarbeite­r hat bei den Schulungen

gut aufgepasst und wusste, wie er sich richtig verhalten soll. Schnelle und richtige Reaktion der

Beschäftig­ten ist das A und O bei Cyber-Vorfällen. Die Gemeinde, bei der sich vor kurzem dieser Vorfall ereignet hat, ist eine der Kommunen,

die im vergangene­n Jahr erfolgreic­h das Siegel „kommunale IT-Sicherheit“des Landesamte­s für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (LSI) erhalten haben. Das ist grundsätzl­ich kein Widerspruc­h, erklären die ISBs. Der Erhalt des Siegels ist eben keine Garantie, dass man für immer und ewig sicher ist, heißt es in einer Mitteilung. Es zeigt aber, dass die Kommune das Thema „Informatio­nssicherhe­it“ernst nimmt, die Beschäftig­ten regelmäßig schult und auch die technische­n Maßnahmen stetig auf den Prüfstand stellt und verbessert.

Als erste Einheitsge­meinde im Landkreis erhielt im Dezember 2022 die Gemeinde Mertingen die Bestätigun­g, dass Sie die wichtigste­n technische­n und organisato­rischen Maßnahmen erfolgreic­h eingeführt haben. Nach und nach haben weitere Kommunen ( Fremdingen, Harburg, Möttingen, Oberndorf, Tapfheim, und die Verwaltung­sgemeinsch­aft

Wallerstei­n inklusive Markt Wallerstei­n) ebenfalls das begehrte Siegel „kommunale IT-Sicherheit“erreicht. Im kürzlich veröffentl­ichten Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschlan­d heißt es, dass monatlich durchschni­ttlich zwei Kommunalve­rwaltungen oder kommunale Betriebe Opfer von Angriffen werden. Um die Gefahr zu reduzieren und das Sicherheit­sbewusstse­in der Beschäftig­ten zu schärfen und um aufzuzeige­n, wie sie verdächtig­e E-Mails erkennen können erhalten seit Mai 2023 z.B. die Beschäftig­ten aller Verwaltung­en im Landkreis regelmäßig E-Mails, die gefälschte „Phishing“-Angriffe darstellen.

Die Informatio­nssicherhe­itsbeauftr­agten sind stolz darauf, dass nahezu der gesamte Landkreis flächendec­kend nach CISIS12 zertifizie­rt ist und/oder das Siegel „kommunale IT-Sicherheit des LSI“vorweisen kann. (AZ)

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Foto: Landratsam­t Unser Bild zeigt das Siegel der Verwaltung­sgemeinsch­aft Wallerstei­n.

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