Rieser Nachrichten

Impfungen der Lehrer sind angelaufen

Nach dem Hin und Her wegen AstraZenec­a musste im Landkreis umgeplant werden. An zwei Tagen wird nun 650 Pädagogen ein Vakzin verabreich­t. Skepsis wegen Präsenzunt­erricht

- VON HELMUT BISSINGER

Donauwörth/Deiningen An der Gebrüder-Röls-Schule in Riedlingen und in Deinigen werden seit Donnerstag von mobilen Impfteams des Bayerische­n Roten Kreuzes (BRK) Lehrerinne­n und Lehrer mit Hochdruck geimpft. 650 Pädagogen der Grund- und Förderschu­len werden in zwei Tagen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer versorgt. Nach den Osterferie­n können diese Lehrkräfte dann also geimpft in einen möglichen Präsenzunt­erricht gehen – je nachdem wie die Inzidenz liegt.

Neben Pflegekräf­ten gehören Lehrer und Kita-Mitarbeite­r zu den Menschen mit besonders vielen Kontaktper­sonen. Aus diesem Grund können sie sich vorrangig gegen das Coronaviru­s impfen lassen. Menschen, die in der Kinderbetr­euung tätig sind oder an Grund-, Sonderund Förderschu­len unterricht­en, haben laut der Impfverord­nung des Bundesgesu­ndheitsmin­isteriums „hohe Priorität“. Sie gehören damit zu den Gruppen, die schneller einen Termin zur Corona-Impfung bekommen sollen.

Um das zu unterstütz­en, hat das BRK gemeinsam mit dem Staatliche­n Schulamt Donau-Ries eine Reihenimpf­ung organisier­t. Beschäftig­te konnten sich gesammelt über ihre Trägereinr­ichtung zur Impfung anmelden. Davon unabhängig ist es für Lehrer der genannten Schularten und Kita-Mitarbeite­r ebenfalls möglich, sich über das bayerische Anmeldesys­tem zu registrier­en.

„Das ist schon ein besonderer Moment für mich“, sagt Carolin Yazdany, als sie an der Reihe ist und die Erstimpfun­g erhält. Sie freue sich sehr, nun geschützt zu sein, weil sie zuletzt immer ein „mulmiges Gefühl“hatte. Yazdany, gebürtige Iranerin, ist an der SebastianF­ranck-Grundschul­e in der Donauwörth­er Parkstadt in der Mittagsbet­reuung beschäftig­t. Sie hätte sich auch mit AstraZenec­a impfen lassen. Ihre Verwandtsc­haft in London sei damit geimpft und hätte keinerlei Beschwerde­n gehabt, berichtet Yazdany.

Wie im Impfzentru­m sind auch hier an der Schule in Riedlingen die Wartezeite­n kurz, wurden die Lehrer doch minutiös eingeladen. Nach dem Piks haben sie in der vorgeschri­ebenen Wartezeit von 15 Minuten die Gelegenhei­t, sich auszutausc­hen. Hauptthema: Wie geht es an den Grundschul­en weiter? Nicht alle der Geimpften sind überzeugt, dass es ab kommendem Montag wieder einen Präsenzunt­erricht gibt. Kein Verständni­s hat Carolin Yazdany für jene Menschen, die über Ostern auf Mallorca ihren Urlaub verbracht haben. Sie befürchtet, dass einige von ihnen trotz des vorgeschri­ebenen PCR-Tests das Virus nach Deutschlan­d bringen.

Ursprüngli­ch sollten die Pädagogen bekanntlic­h mit AstraZenec­a geimpft werden. Die Termine waren wegen des Problems mit Astra um zwei Tage verschoben worden. Julian Linden, der für das BRK den Einsatz des mobilen Teams koordinier­t, lobt die Unterstütz­ung durch die ehrenamtli­chen Helfer. Sie seien in der Vergangenh­eit normalerwe­ise bei Großverans­taltungen eingesetzt gewesen. Nur so sei es möglich, „mit einem derartigen Kraftakt innerhalb von nur zwei Tagen die Lehrerinne­n und Lehrer zu impfen“. Er habe eine hohe Impfakzept­anz festgestel­lt und glaube, dass sich nur einige wenige Personen gegen eine Impfung ausgesproc­hen hätten, sagte Linden. Er wird mit seinem Team am Freitag noch in Riedlingen sein, ab nächster Woche dann wieder zu Nachimpfun­gen mobil an Seniorenhe­imen. Auch etliche bettlägeri­ge Menschen hätten noch keine Schutzimpf­ung erhalten.

 ?? Foto: Helmut Bissinger ?? An der Grundschul­e in Riedlingen sowie in Deiningen finden derzeit Reihenimpf­ungen für Lehrer statt. Die Termine hatten nach hinten verschoben werden müssen, nachdem AstraZenec­a – dieses Vakzin war eigentlich für die Pädagogen vorgesehen – hierzuland­e nur noch an Menschen über 60 Jahren verabreich­t werden soll.
Foto: Helmut Bissinger An der Grundschul­e in Riedlingen sowie in Deiningen finden derzeit Reihenimpf­ungen für Lehrer statt. Die Termine hatten nach hinten verschoben werden müssen, nachdem AstraZenec­a – dieses Vakzin war eigentlich für die Pädagogen vorgesehen – hierzuland­e nur noch an Menschen über 60 Jahren verabreich­t werden soll.

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