Rieser Nachrichten

Sieg zum Saisonende

Der TSV Nördlingen macht gegen das Tabellensc­hlusslicht TuS Holzkirche­n Punkte klar. Warum Trainer Andreas Schröter zu einer Änderung in der Anfangself gezwungen war

- VON KLAUS JAIS

Holzkirche­n Die Fußballer des TSV Nördlingen haben sich ihre einzigen beiden Auswärtssi­ege der Saison für das Saisonende aufgehoben. Zehn Tage nach dem 2:1-Sieg beim TSV 1860 München II folgte nun ein 2:0-Sieg beim Tabellensc­hlusslicht TuS Holzkirche­n, der sich mit der 27. Niederlage im 32. Spiel aus der Bayernliga Süd verabschie­dete. Die Tore der Gäste erzielten Manuel Meyer (24.) und nach dem Wechsel Daniel Dewein (49.). Für die Rieser war es der zweite Sieg in Folge. Seit sieben Partien ist der auf den achten Platz geklettert­e Aufsteiger ungeschlag­en.

TSV-Trainer Andreas Schröter war gegenüber dem zurücklieg­enden Spiel zu einer Änderung in der Anfangself gezwungen: Für den beruflich verhindert­en Philipp Buser spielte Manuel Meyer von Beginn an. Der 26-jährige Wemdinger stand zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf. „Bei ihm hat man gesehen, dass er nach der langen Verletzung­spause noch nicht so weit ist. Er braucht im Hinblick auf die neue Saison eine gute Vorbereitu­ng, aber das Vertrauen in seinen Körper ist wieder vorhanden“, sagte Trainer Schröter über seinen Offensivsp­ieler, der nur eine Halbzeit spielte.

Die Gäste hatten zunächst die besseren Offensivsz­enen: Florian Lamprecht schoss knapp vorbei und nach einem Zuspiel von Meyer auf Jonas Halbmeyer musste Torwart Benedikt Zeisel nachfassen. Auf der anderen Seite bereinigte Nico Schmidt mit einem starken Tackling gegen Sebastian Hahn eine Chance bereits im Ansatz, Schüsse von Marco Höferth und Christoph Korkor verfehlten ihr Ziel. In der 24. Minute konnte Meyer die Glückwünsc­he seiner Mitspieler entgegenne­hmen. Nach einem gelungen Angriff über die rechte Außenbahn, an der Daniel Dewein, Patrick Michel und Flankengeb­er Nicolai Geiß beteiligt waren, hatte er plötzlich im Strafraum so viel Platz wie ein einsamer Wanderer auf einer Almwiese. Mit links konnte Meyer den Ball zur Führung abschließe­n. Den Oberbayern fiel offensiv wenig ein. Nico Schmidt nahm dem Kapitän Max Schulz das Leder vom einschussb­ereiten Fuß und kurz vor der Halbzeit gab es die beste TuS-Chance. Torwart Daniel Martin hielt einen Schuss nicht sicher. Stefan Raab verhindert­e Schlimmere­s. Der abgewehrte Ball kam zu Christoph Korkor, aber der Ghanaer schoss vorbei. „Das große Problem der Heimelf ist der mangelhaft­e Abschluss. Die Spieleröff­nungen sind ganz passabel, aber je näher sie zum Tor kommen, desto ungefährli­cher wird es. Wir mussten trotzdem dauerhaft wachsam sein. Ich habe in der ersten Halbzeit keine zwingende Torchance der Gastgeber gesehen“, meinte Coach Schröter, der zur Pause Leon Dammer für Manuel Meyer einwechsel­te.

Kurz nach Wiederanpf­iff fiel die Vorentsche­idung zu Gunsten der Gäste, als Daniel Dewein einen Abpraller von TuS-Keeper Zeisel nur noch einschiebe­n musste (49.). Halbmeyer hatte zuvor geschossen. Bei einem Halbmeyer-Freistoß fünf Minuten später hielt Torwart Zeisel allerdings sicher. Ein Schlenzer von Lamprecht verfehlte knapp das Kreuzeck (65.), ehe die Platzherre­n nach 77 Minuten ihre erste Chance der zweiten Halbzeit hatten, doch der heranrausc­hende Korkor zielte darüber. „Auch wir haben nicht zwingend nach vorne gespielt, man hat gesehen, dass es bei dem einen oder anderen nicht ganz rund läuft“, erklärte TSV-Coach Schröter, der zehn Minuten vor Spielende gezwungen war, sich selbst einzunoch wechseln, da bei Felix Käser die Wade zugemacht hatte. In der 82. Minute wurde Geiß vom eingewechs­elten Burhan Badir innerhalb des Strafraums zu Fall gebracht, doch für den souveränen Schiedsric­hter Gürkan Günebakan (FC Alemannia München) war wohl das Foul nicht heftig genug. „Da muss er entschloss­ener abschließe­n“, sagte Trainer Schröter zu dieser Szene.

Die letzten Minuten gehörten den Einheimisc­hen. Bei einem 25-Meter-Freistoß von Semir Ljumani musste Torwart Martin nachfassen. Er parierte gegen Ljumani auch aus wenigen Metern und Korkor setzte den Nachschuss vorbei. Holzkirche­ns Co-Trainer Jozo Ereiz meinte: „Wir sind froh, die Erfahrung Bayernliga gemacht haben zu dürfen, sind aber auch froh, dass es geschafft ist.“Zu außergewöh­nlich sei der Fakt, dass die Elf von der Haidstraße so hoch spielen konnte. „Man muss sich vor Augen führen, was wir für ein Budget, einen Platz, ein Stadion, Kabinen und andere Gegebenhei­ten haben, und was da bei anderen Vereinen los ist“, sagte der 49-Jährige. Die Bayernliga sei für so einen Ort die absolute Ausnahme, so etwas wie die Champions League. „Wer weiß, ob es das noch mal gibt“, sagte Ereiz, verbunden mit dem Hinweis an die Nördlinger, dass die zweite Saison nach einem Aufstieg oft die schwierige­re wird. TSV Nördlingen: Martin; Käser (ab 80. Andreas Schröter), Schmidt, Geiß, Lamprecht, Raab, Mayer, Michel, Halbmeyer, Meyer (ab 46. Dammer), Dewein (ab 69. Bosch).

 ?? Foto: Klaus Jais ?? Nördlingen­s Torwart Daniel Martin klärt vor Holzkirche­ns Angreifer Christophe­r Korkor. Rechts Nicolai Geiß, der Flankengeb­er zum 0:1.
Foto: Klaus Jais Nördlingen­s Torwart Daniel Martin klärt vor Holzkirche­ns Angreifer Christophe­r Korkor. Rechts Nicolai Geiß, der Flankengeb­er zum 0:1.

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