Früher wie heute wichtiger Standortfaktor
Wasser im Landkreis Donau-Ries
Welche historische Bedeutung haben die Gewässer im Landkreis Donau-Ries? Bernhard von Roda: Da gibt es eine ganze Reihe. Unter anderem haben sie früher schon Bevölkerung und Gewerbetreibende mit Wasser versorgt. Ich denke da etwa an das Gerberviertel in Nördlingen damals und an Airbus heute. Sie sind aber auch Standortfaktor für große Trinkwasserwerke. Früher wie heute sind sie bedeutsam für die Landwirtschaft (Viehtränke, Bewässerung). Früher: Gewinnung von Wasserkraft zum direkten Antrieb von Mühlen. Heute: Gewinnung von Strom. Früher: Transportweg (etwa für die Donaudampfschifffahrt zwischen Donauwörth und Regensburg von 1837 bis 1862, Flößerei und Holztransport). Heute: Freizeit und Erholung. Früher und heute: Schwimmen (etwa Wörnitzflussbad). Früher und heute: Fischerei.
Früher und heute hatten und haben die Gewässer und Auen auch immer schon große ökologische Bedeutung als natürlicher Lebensraum und als Ökosystem. Durch den Gewässerausbau und zur wirtschaftlichen Nutzung der Gewässer und zur Ableitung von Hochwässern ist dieser Aspekt zeitweise in den Hintergrund geraten. Seit vielen Jahren wird wieder verstärkt daran gearbeitet, Gewässer möglichst naturnah umzugestalten. Heute gewinnen Gewässer zunehmend an Bedeutung in ihrer Sozialfunktion für Freizeit und Sport (etwa in Donauwörth die Reaktivierung des Alten Donauhafens mit Uferpromenade).
Wie viele Wasserkraftwerke werden im Landkreis betrieben?
Bernhard von Roda: Nach unseren Informationen gibt es an den Flüssen im Landkreis Donau-Ries 93 Wasserkraftanlagen (WKA), davon sind 31 stillgelegt. 63 sind sogenannte Ausleitungskraftwerke. 17 Wasserkraftanlagen sind Fluss-Stau-Kraftwerke. Das sind im Landkreis vor allem die größeren Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung am Lech bei Feldheim, Rain und Oberpeiching, in Donauwörth an der Donau oder die Wennenmühle bei Alerheim an der Wörnitz.
Wie wird die Qualität des Trinkwassers kontrolliert und wie ist sie im Kreis? Bernhard von Roda: Im Donau-RiesKreis gibt es 15 Kommunen oder Zweckverbände, die eigene Wassergewinnungsanlagen betreiben. Für deren Überwachung sind sie selbst, aber auch das Gesundheitsamt am Landratsamt Donau-Ries zuständig. Die Trinkwasserqualität ist nach unserer Information durchweg gut.
Bernhard von Roda ist der stellvertretende Behördenleiter im Wasserwirtschaftsamt Donau-Ries für den Landkreis.