Krimi in Kirchheim
Kunstturnen Der letzte Saison-Wettkampf der KTV Ries wird erst spät entschieden – und hat den Abstieg des Gastgebers zur Folge. Ilya Kibartas sichert sich den Titel des besten Scorers der Liga
Kirchheim/Nördlingen Nicht alles verlief am Samstag nach Plan und daher geriet auch der Wettkampf der 2. Kunstturn-Bundesliga Süd gegen den VfL Kirchheim deutlich spannender als es am Anfang von der KTV Ries erwartet worden war. Mit dem letzten Turner entschied sich in Kirchheim, wer an diesem Abend als Sieger die Halle verlassen darf. Der Gastgeber konnte nahezu in Bestbesetzung antreten und zeigte mit seiner Leistung, was drin gewesen wäre, wäre dies die komplette Saison über möglich gewesen.
Schon am Boden musste die KTV den ersten Dämpfer hinnehmen. 3:8 verlor man direkt am Auftaktgerät und startete damit alles andere als gut in diesen letzten Saisonwettkampf. Die beiden Startturner der KTV, Jakob Mayer und Lukas Leonhardt, turnten beide solide durch ihre Bodenübungen, trotzdem schafften es ihre Kontrahenten, ihnen zwei bzw. drei Scorepunkte abzunehmen. Ilya Kibartas konnte trotz Sturz beim Doppelsalto gebückt noch drei Zähler in seinem Duell gewinnen. Diese sollten dann aber auch die einzigen am Boden bleiben. Clemens König kam zwar fehlerfrei durch seine Kür, musste aber drei Punkte an seinen Gegner abtreten.
Am Pauschenpferd dann wieder ein klarer Sieg der Rieser. Mit 9:0 konnte das zweite Gerät deutlich für sich entschieden werden. Lukas Leonhardt konnte sich mit einer sauberen Vorstellung zwei Scorepunkte erkämpfen. Auch Maximilian Henning und Maurice Praetorius kamen ohne Sturz durch ihre jeweilige Seitpferdübung, was nochmals jeweils zwei Scorepunkte einbrachte. Auch Kibartas steuerte drei Punkte, trotz eines Absteigers, mit seiner hochkarätigen Übung bei. Somit konnte schon direkt am zweiten Gerät die Führung mit 12:8 zurückgeholt und in einen kleinen Vorsprung umgewandelt werden.
Auch die Ringe lagen wieder klar in Rieser Hand. 11:3 Punkte standen am Ende für die KTV zu Buche. Maximilian Henning zeigte zum Auftakt eine gute Übung und forderte direkt den besten Turner der Gegner, was einen Punkteverlust von drei Scores zur Folge hatte. Die restlichen drei Geräte gewann dann allerdings die KTV. Maurice Praetorius holte zwei Punkte. Auch Roland Hagner hatte mit seinem Kontrahenten keine Probleme und sorgte damit für vier Scorepunkte. Ilya Kibartas sorgte für den Halbzeitstand von 23:11.
Das Trainerteam um Roland Grimm, Jürgen Wundel und Wolfgang Eichmeier sah dann aber in der zweiten Hälfte, wie der Vorsprung der Rieser rapide dahinschmolz. Am Sprung, welchen der VfL verdient mit 9:3 gewinnen konnte, ging es direkt los. Im ersten Duell konnte Maurice zwar noch drei Scores holen, dann war aber aufgrund der höheren Ausgänge der Gegner nichts mehr drin. Ilya Kibartas musste drei Punkte an seinen Gegner abtreten. Für Sven König wurden es gleich vier Zähler, welche er seinem Kontrahenten überlassen musste und weitere zwei Scores gingen im letzten Duell verloren, welches Clemens König bestritt. Und somit stand es plötzlich nur noch 26:20 aus Sicht der KTV.
Am Barren turnten dann beide Mannschaften wieder auf gleichem Niveau und schenkten sich nichts, was auch das 4:2, mit welchem sich die Rieser den Gerätesieg sichern konnten, widerspiegelt. Maximilian Henning legte wieder mit einer sehr sauberen Übung im ersten Duell vor und forderte damit erneut den Besten der Gegner. Somit gab es direkt im ersten Barrenduell auch den einzigen Punkteverlust. Maurice Praetorius erturnte sich in seiner Begegnung ein Unentschieden, da er beim Abgang auf die Matte langen musste. Auch Stefan Braun erreichte mit seiner sehr sauber vorgetragenen Übung ein Remis. Zum Schluss sicherte dann Ilya Kibartas seinem Team nochmals vier Scores und baute damit die Führung mit 30:22 etwas aus.
Dass vor dem letzten Gerät, dem Reck, acht Scorepunkte Vorsprung keine Sicherheit geben, hat man in dieser Saison schon bei anderen Mannschaften gesehen und war dementsprechend vorgewarnt. Mit vollem Risiko musste nun geturnt werden, um die Führung ins Ziel retten zu können. Mit Maximilian Henning startete die KTV in das letzte Gerät, musste aber drei Punkte Verlust hinnehmen. Diese konnte Ilya Kibartas dann aber postwendend wiederholen und so lag es an den beiden letzten Turnern, Thomas Radler und Jakob Mayer, dies in trockene Tücher zu bringen. Thomas Radler zeigte eine sehr gute Leistung bei seinem letzten Auftritt, musste aber dennoch vier Scorepunkte abgeben. Damit kam der Gegner bis auf vier Zähler heran und der Sieg war noch im Bereich des Möglichen. Allerdings behielt auch Jakob Mayer die Nerven und turnte souverän durch seine Übung, was seinem Gegner zwar nochmals zwei Punkte einbrachte aber am Ende trotzdem den Gesamtsieg bedeutete, somit war die Freude groß.
Mit dem vierten Saisonsieg konnte auch Rang vier in der Tabelle souverän verteidigt werden und Ilya Kibartas sicherte sich nicht nur den Tagessieg als Topscorer, sondern auch den Titel als bester Scorer der Liga.