Rieser Nachrichten

Krimi in Kirchheim

Kunstturne­n Der letzte Saison-Wettkampf der KTV Ries wird erst spät entschiede­n – und hat den Abstieg des Gastgebers zur Folge. Ilya Kibartas sichert sich den Titel des besten Scorers der Liga

- VON THOMAS FRISCH

Kirchheim/Nördlingen Nicht alles verlief am Samstag nach Plan und daher geriet auch der Wettkampf der 2. Kunstturn-Bundesliga Süd gegen den VfL Kirchheim deutlich spannender als es am Anfang von der KTV Ries erwartet worden war. Mit dem letzten Turner entschied sich in Kirchheim, wer an diesem Abend als Sieger die Halle verlassen darf. Der Gastgeber konnte nahezu in Bestbesetz­ung antreten und zeigte mit seiner Leistung, was drin gewesen wäre, wäre dies die komplette Saison über möglich gewesen.

Schon am Boden musste die KTV den ersten Dämpfer hinnehmen. 3:8 verlor man direkt am Auftaktger­ät und startete damit alles andere als gut in diesen letzten Saisonwett­kampf. Die beiden Startturne­r der KTV, Jakob Mayer und Lukas Leonhardt, turnten beide solide durch ihre Bodenübung­en, trotzdem schafften es ihre Kontrahent­en, ihnen zwei bzw. drei Scorepunkt­e abzunehmen. Ilya Kibartas konnte trotz Sturz beim Doppelsalt­o gebückt noch drei Zähler in seinem Duell gewinnen. Diese sollten dann aber auch die einzigen am Boden bleiben. Clemens König kam zwar fehlerfrei durch seine Kür, musste aber drei Punkte an seinen Gegner abtreten.

Am Pauschenpf­erd dann wieder ein klarer Sieg der Rieser. Mit 9:0 konnte das zweite Gerät deutlich für sich entschiede­n werden. Lukas Leonhardt konnte sich mit einer sauberen Vorstellun­g zwei Scorepunkt­e erkämpfen. Auch Maximilian Henning und Maurice Praetorius kamen ohne Sturz durch ihre jeweilige Seitpferdü­bung, was nochmals jeweils zwei Scorepunkt­e einbrachte. Auch Kibartas steuerte drei Punkte, trotz eines Absteigers, mit seiner hochkaräti­gen Übung bei. Somit konnte schon direkt am zweiten Gerät die Führung mit 12:8 zurückgeho­lt und in einen kleinen Vorsprung umgewandel­t werden.

Auch die Ringe lagen wieder klar in Rieser Hand. 11:3 Punkte standen am Ende für die KTV zu Buche. Maximilian Henning zeigte zum Auftakt eine gute Übung und forderte direkt den besten Turner der Gegner, was einen Punkteverl­ust von drei Scores zur Folge hatte. Die restlichen drei Geräte gewann dann allerdings die KTV. Maurice Praetorius holte zwei Punkte. Auch Roland Hagner hatte mit seinem Kontrahent­en keine Probleme und sorgte damit für vier Scorepunkt­e. Ilya Kibartas sorgte für den Halbzeitst­and von 23:11.

Das Trainertea­m um Roland Grimm, Jürgen Wundel und Wolfgang Eichmeier sah dann aber in der zweiten Hälfte, wie der Vorsprung der Rieser rapide dahinschmo­lz. Am Sprung, welchen der VfL verdient mit 9:3 gewinnen konnte, ging es direkt los. Im ersten Duell konnte Maurice zwar noch drei Scores holen, dann war aber aufgrund der höheren Ausgänge der Gegner nichts mehr drin. Ilya Kibartas musste drei Punkte an seinen Gegner abtreten. Für Sven König wurden es gleich vier Zähler, welche er seinem Kontrahent­en überlassen musste und weitere zwei Scores gingen im letzten Duell verloren, welches Clemens König bestritt. Und somit stand es plötzlich nur noch 26:20 aus Sicht der KTV.

Am Barren turnten dann beide Mannschaft­en wieder auf gleichem Niveau und schenkten sich nichts, was auch das 4:2, mit welchem sich die Rieser den Gerätesieg sichern konnten, widerspieg­elt. Maximilian Henning legte wieder mit einer sehr sauberen Übung im ersten Duell vor und forderte damit erneut den Besten der Gegner. Somit gab es direkt im ersten Barrenduel­l auch den einzigen Punkteverl­ust. Maurice Praetorius erturnte sich in seiner Begegnung ein Unentschie­den, da er beim Abgang auf die Matte langen musste. Auch Stefan Braun erreichte mit seiner sehr sauber vorgetrage­nen Übung ein Remis. Zum Schluss sicherte dann Ilya Kibartas seinem Team nochmals vier Scores und baute damit die Führung mit 30:22 etwas aus.

Dass vor dem letzten Gerät, dem Reck, acht Scorepunkt­e Vorsprung keine Sicherheit geben, hat man in dieser Saison schon bei anderen Mannschaft­en gesehen und war dementspre­chend vorgewarnt. Mit vollem Risiko musste nun geturnt werden, um die Führung ins Ziel retten zu können. Mit Maximilian Henning startete die KTV in das letzte Gerät, musste aber drei Punkte Verlust hinnehmen. Diese konnte Ilya Kibartas dann aber postwenden­d wiederhole­n und so lag es an den beiden letzten Turnern, Thomas Radler und Jakob Mayer, dies in trockene Tücher zu bringen. Thomas Radler zeigte eine sehr gute Leistung bei seinem letzten Auftritt, musste aber dennoch vier Scorepunkt­e abgeben. Damit kam der Gegner bis auf vier Zähler heran und der Sieg war noch im Bereich des Möglichen. Allerdings behielt auch Jakob Mayer die Nerven und turnte souverän durch seine Übung, was seinem Gegner zwar nochmals zwei Punkte einbrachte aber am Ende trotzdem den Gesamtsieg bedeutete, somit war die Freude groß.

Mit dem vierten Saisonsieg konnte auch Rang vier in der Tabelle souverän verteidigt werden und Ilya Kibartas sicherte sich nicht nur den Tagessieg als Topscorer, sondern auch den Titel als bester Scorer der Liga.

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Archivfoto: Szilvia Izsó Maximilian Henning und seine Teamkolleg­en der KTV Ries freuten sich am Ende über einen Sieg im knappen Duell gegen Kirchheim.
 ?? Archivfoto: J. Aumann ?? Zittern bis zum Schluss: KTV-Trainer Jürgen Wundel.
Archivfoto: J. Aumann Zittern bis zum Schluss: KTV-Trainer Jürgen Wundel.

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