Na dann Prost!
Die Wiesn beginnt – Mahnern und Zweiflern zum Trotz
Manchmal genügen wenige Worte, um einem die Vorfreude auf etwas zu vermiesen. „Stau am Brenner“hört kein Urlauber gerne. „Stammstrecke gesperrt“klingt in den Ohren von Pendlern in München ganz ähnlich. Und Wetterprognosen à la „Nebel, Regen, Minusgrade“reihen sich nahtlos ein in die Liste rhetorischer Spaßbremsen.
Wer sich jedes Jahr auf das Oktoberfest freut, der hat sich diesbezüglich schon ein dickes Fell angeschafft. Überfüllte U-Bahn? Eh klar! Teures Bier, laute Musik, dicke Luft? Gehört dazu! Aufdringliche Lederhosenmachos? Ja mei, is halt die Wiesn. Und so werden ab heute wieder Millionen die Theresienwiese stürmen. Dabei versuchen es die Mahner, Zweifler und Schlechtreder auch dieses Jahr, den Wiesnfreunden die Wiesnfreuden zu vermiesen. Die Polizei warnt vor Falschgeld in den Bierzelten. Vor allem falsche 20er und 50er seien im Umlauf – kein Wunder, ein Zehner reicht für eine Maß ja schon lange nicht mehr. Dazu verkünden Wissenschaftler, dass der Wiesngast quasi ein Klimasünder erster
Güte ist. Der Methangehalt in der Münchner
Luft sei während der Wiesn fast fünfmal so hoch wie sonst. Und zu guter Letzt kommt noch ein Pharmahersteller daher. Er bewirbt seine Salbe angesichts durstiger Kehlen und kreiselnder Maßkrüge mit dem Slogan „Griaß di Herpes“. Na dann Prost! Manchmal genügen wenige Worte, um einem die Vorfreude zu nehmen. Für den Fall, dass Sie sich davon nicht abschrecken lassen, lesen Sie auf Bay ern zehn Fakten zur Wiesn, mit denen Sie am Biertisch prahlen können. Und im Wochenend Journal erfahren Sie, was ein Lied alles braucht, damit es wiesntauglich ist. (bmi, maz)