Niederhofen: Unwetterschäden immens
Schlamm verstopft Gräben und Durchlässe. Bankette werden beschädigt, Keller überflutet. Andere Gemeinden im Ries kommen glimpflich davon
Nördlingen/Nordries Nach dem Unwetter am Dienstagnachmittag dauern die Aufräumarbeiten im Nordries an. Während die meisten Straßen wieder befahrbar sind, versuchen Hausbewohner ihre Keller noch trocken zu legen. Die Feuerwehren haben noch gestern Abend und heute Vormittag die verwendeten Tauchpumpen und Schmutzwassersauger gereinigt. Die Nacht blieb ruhig, die Einsatzkräfte mussten nicht mehr ausrücken, wie Oettingens Feuerwehr-Kommandant Daniel Härtle sagt.
Von „immensen Schäden“spricht Niederhofens Ortssprecher Bernhard Raab am Tag nach dem Unwetter. Viele Bankette seien durch die Überschwemmungen beschädigt, Gräben und Durchlässe mit Schlamm verstopft. Äcker seien verwüstet. Die Stadt habe bereits am Nachmittag nach dem ersten großen Regen einen Bagger eingesetzt, um Wasserläufe umzuleiten. Man habe so beim zweiten Wolkenbruch Schlimmeres verhindern können, sagt Raab weiter. Man brauche jetzt aber dringend ein Konzept.
Oettingens Bürgermeisterin Petra Wagner war die vergangenen Tage in Niederhofen, um sich ein Bild von dem Ausmaß der Schäden zu machen. Sie lobt das gute Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Dorfgemeinschaft, dem Bauhof, weiteren Beteiligten und sagt: „Es gilt, unverzüglich zu handeln.“Bei der Ortsbegehung gestern Morgen habe man über ein mögliches Konzept gesprochen. So könnten beispielsweise zusätzliche Gräben gezogen werden, um die Richtung des Wassers zu verändern, sodass nicht erneut die Wassermassen über die Loher Straße hinunter fließen würden. Bestehende Mulden sollen vertieft werden.
Die Regenmenge sei so groß gewesen, dass die Kanalisation in Oettingen teilweise für kurze Zeit das Regenwasser nicht mehr fassen konnte, schreibt die Stadt Oettingen zudem in einer Pressemitteilung. Entgegen anderslautender Gerüchte seien sämtliche Entlastungspumpwerke in Betrieb gewesen und hätebenfalls ten das Wasser in die Vorfluter gepumpt. Während die Stadtteile Lehmingen, Niederhofen, Nittingen (Bettendorf) mit verschlammten und überfluteten Straßen zu kämpfen hatten und die Bahnunterführung nach Heuberg wegen Überflutung für den Verkehr gesperrt werden musste, konnte der Augraben im Stadtgebiet Oettingen die Wassermassen ohne Ausuferung aufnehmen. Dies sei auf die Rückhaltemaßnahmen im Oberlauf zurückzuführen, heißt es in dem Schreiben weiter. So sei das Regenrückhaltebecken am Schaffhäuser Hof vollgefüllt und auch das Rückhaltebecken am Kelterfeld sei mit etwa 30 Zentimeter Wasser aufgestaut gewesen. Als Folge des Regens stieg der Wasserstand der Wörnitz an. Der Badebetrieb im Freibad musste wegen Hochwassers eingestellt werden.
In Hainsfarth ist während des Unwetters ebenfalls ein Keller vollgelaufen. Außerdem wurde an einer Baustelle Kies auf die Straße gespült und außerhalb des Dorfes stürzte ein Baum um. Weil sich die Schäden im Dorf in Grenzen hielten, habe man laut Kommandant Björn Großhauser am Dienstag ein Fahrzeug nach Niederhofen geschickt, um zu helfen.