Das etwas andere Festival
Das Nördlinger „Störenfried“ging mit einigen Erneuerungen in die zweite Runde. Die Organisatoren erzählen, was hinter ihrem Erfolgskonzept steckt
Nördlingen Randalierer, Unruhestifter und Krawallmacher – so definiert der Duden das Wort „Störenfried“. Doch das Streetfood-Festival trotzt dem Ruf seines Namens, wie es am Wochenende bewiesen hat. Anstatt Krawall gab es „Lecker Futter und coole Mucke“, dazu noch strahlenden Sonnenschein – das lockte tausende Besucher auf das Gelände der ehemaligen Ankerbrauerei. Obwohl etwas weniger Leute da waren als im vergangenen Jahr, ist Veranstalter Marcel Kraft vollends zufrieden. Er und sein Organisationsteam haben schließlich viel Schweiß und Mühen aufgebracht, damit die zweite Runde Störenfried genauso erfolgreich wird wie die erste.
Die Gäste konnten sich über erstmalige Specials, wie eine Weinbar, eine Kinderecke, neue Bands und Straßenmusiker, sowie einen Tätowierstand freuen. Besonders gut kamen vor allem ausgefallene Burger und die berüchtigten Fladen der Fladen-Piraten selbst an. Auf verschiedenen Streetfoodmärkten kamen die Piraten in Kontakt mit anderen Foodtrucks, was letztendlich dazu geführt hat, dass am vergangenen Samstag und Sonntag nicht nur heimische Stände geboten waren, sondern viele Trucks aus ganz Deutschland ihre Speisen in Nördlingen verkauften.
Einige waren bereits zum zweiten Mal dabei, so zum Beispiel „Monkey Kitchen“aus Augsburg oder die handgemachte GAS-Limonade aus Nördlingen. Letztere war im vergangenen Jahr bereits am ersten Abend komplett ausverkauft, deswegen besorgte Inhaber Martin Wagner einen größeren Vorrat für das Störenfried 2.0.
Viele Besucher lobten, dass fast alle Angebote aus ganz frischen Zutaten waren, und Soßen beispielsweise komplett selbst gemacht wurden. „Besonders cool finde ich, dass man auch als Vegetarier oder Veganer so eine große Auswahl hat“, sagt die 21-jährige Isabelle, die am Samstag das Festival mit ihrem Freund besucht hat. „Von mir aus könnte das Streetfood-Festival dauerhaft auf dem Gelände hier sein“, meint sie. Das Paar lobt außerdem die entspannte und lockere Atmosphäre auf dem Festival. Dazu trugen nicht nur das Essen und die Live-Musik bei, sondern vor allem auch die Art, wie das Störenfried ausgerichtet wurde und die Ideologie, die dahintersteckt.
Marcel Kraft und Christian Friedrich sind die Käpt’ns des Störenfrieds und haben ihr ganz eigenes Erfolgsrezept, welches sich bei ihrem Fladen-Laden in der Drehergasse schon lange bewährt. „Ich würde uns alle als lustige Chaoten beschreiben“, sagt Kraft, „bei solchen Veranstaltungen zeigen wir aber, dass wir trotzdem organisiert sind.“Nachdem das Störenfried im vergangenen Jahr mit etwa 13 000 Besuchern alle Erwartungen maßlos übertraf, waren die Veranstalter dieses Jahr schlauer und haben beispielsweise zwei Eingänge eingerichtet. „Diese Veranstaltung sollten wir echt etablieren“meint Marcel Kraft, als er am Samstag Nachauch mittag einmal über das volle Gelände blickt. „Der Erfolg vom vergangenen Jahr hat uns Recht gegeben und wir freuen uns, dass Jung und Alt das Festival so gut annehmen.“Warum es erneut so gut ankam, mag viele Gründe haben, doch einer ist offensichtlich: „Vielleicht weil wir einfach ein bisschen anders denken als alle anderen und einfach versuchen, so nah wie möglich am Volk zu sein“, meint Kraft. Wichtig sei den Organisatoren außerdem, dass das Festival in der Stadt stattfinde. Wenn das Ankerbrauereigelände auch im nächsten Jahr zur Verfügung stehen wird, stehe einem Störenfried 3.0 wohl nichts mehr im Wege.
OBilder Weiter Impressionen vom Streetfood Festival gibt es auf www.rieser nachrichten.de