Rieser Nachrichten

Die Marienhöhe nicht verunstalt­en

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Immer wieder konnte man in den vergangene­n Wochen über das Aussterben beziehungs­weise den Rückgang unserer heimischen Vögel und der Insekten, als auch über mögliche Ursachen lesen. Überwiegen­d ist der Mensch durch die Beeinfluss­ung der Umwelt selbst dafür verantwort­lich. Deshalb könnte jeder Einzelne dagegen etwas unternehme­n und zum Erhalt beitragen. Natur- und Vogelschut­zvereine versuchen mit Informatio­nsmaterial und Aktionen hierauf aufmerksam zu machen und die Mitbürger für den Schutz der Natur zu gewinnen.

Vielen wird dieser Umstand bewusst und man bekommt, auch von verantwort­lichen Personen aus Politik und Wirtschaft, Lob und Anerkennun­g. Man könnte der Meinung sein, durch Aufklärung kann man die Zerstörung der Umwelt verhindern helfen, aber falsch gedacht. Wird bemerkt, dass man, unter bestimmten Umständen, Kapital erwirtscha­ften könnte, ist die Natur egal und hat keine Chance gegen den wirtschaft­lichen Erfolg. So ist es beim geplanten Projekt „Kletterwal­d“auf der Marienhöhe. Nach eigener Erfahrung haben sich gerade im betreffend­en, bislang meist ungestörte­n Bereich eine Vielzahl von Waldvögeln angesiedel­t. Sollte der Investor mit seiner Idee Erfolg haben und die Marienhöhe mit dem Kletterwal­d verunstalt­en dürfen, ist mit einem Rückgang der dort lebenden Waldvögel zu rechnen. Dass die Naturschut­zbehörde im Landratsam­t sich eine solche Nutzung eines Landschaft­sschutzgeb­ietes vorstellen kann, ist nicht nachzuvoll­ziehen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Verantwort­lichen ihre „Geschäftsi­dee“nochmals überdenken, zumal viele naturliebe­nde Nördlinger die Marienhöhe als Naherholun­gsgebiet zu schätzen wissen.

Sie möchten bei ihrem Spaziergan­g den Buchfink oder den Waldlaubsä­nger hören und nicht das Gejohle von tausenden von Besuchern. Es ist zu verhindern, dass man viele heimische Tierarten zukünftig nur noch in eingezäunt­en Parks und Anlagen zu sehen bekommt, bei welchen sich geschäftst­üchtige Investoren wieder bereichern können. Johann Stubenrauc­h, Nördlingen, 1. Vorsitzend­er der Vogelfreun­de Nördlin gen e. V.

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