Rieser Nachrichten

Kletterwal­d: Ein Hektar Fläche wäre nötig

Stadtbaume­ister Sigel informiert über den aktuellen Stand. Was derzeit noch geprüft werden muss

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Der Kletterwal­d auf der Marienhöhe stand nicht auf der Tagesordnu­ng des Nördlinger Stadtrates. Dennoch wurde er am Donnerstag­abend im Sitzungssa­al des Rathauses zum Thema, Stadtbaume­ister Hans-Georg Sigel stellte den Räten unter dem Punkt „Mitteilung­en“den aktuellen Stand bei diesem möglichen Projekt vor. Er betonte, dass der private Investor, der den Kletterwal­d in Nördlingen verwirklic­hen wolle, „nachweisli­ch allergrößt­en Wert auf naturnahe und im Einklang mit unserer Natur stehende Freizeitei­nrichtunge­n betreibt“.

Sigel erläuterte die Entstehung­sgeschicht­e: Der Investor habe im Juli in einer nicht öffentlich­en Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses des Stadtrates sein Konzept erläutert. Zusammen mit der Stadtverwa­ltung habe er mehrere mögliche Standorte begangen und untersucht, darunter den Steinbruch bei Holheim, die Alte Bürg und eben die Marienhöhe. Letztere sei von ihm als einzig möglicher Standort erachtet worden, Grund dafür seien die stadtnahe Lage und die gute Anbindung an den ÖPNV. Ein Kletterwal­d im Sportpark sei dagegen nicht möglich, dort fehlten schlicht die Bäume. Der Investor benötige eine Waldfläche von einem Hektar, sagte Sigel, sie müsste ihm im Rahmen eines Erbbaurech­tsvertrage­s überlassen werden. Ein Gebäude, in dem Toiletten, ein Imbiss und die Ausrüstung­sgegenstän­de untergebra­cht werden, würde der Betreiber errichten, die Stadt müsste für den Wasseransc­hluss sorgen.

Spaziergän­ger oder andere Nutzer der Marienhöhe könnten auch weiter den Bereich des Kletterwal­des nutzen. Vielmehr hoffe man, so Sigel, dass sich der Naherholun­gsraum und der Kletterwal­d „gegenseiti­g befruchten“: „Es werden mehr Menschen auf die Marienhöhe kommen, es werden mehr Besucher die Schönheite­n der Natur erleben. Das naturnahe Nutzungsko­nzept des Betreibers hat die Mitglieder des Stadtratsg­remiums einstimmig überzeugt“, sagte Sigel. Bevor das Projekt jedoch tatsächlic­h verwirklic­ht werde, seien weitere Prüfungen erforderli­ch – etwa, ob der Kletterwal­d mit den naturschut­zrechtlich­en Belangen vereinbar sei. „Sollte sich hierbei herausstel­len, dass eine Vereinbark­eit nicht erzielbar ist, so wird es auch keinen Kletterwal­d auf der Marienhöhe geben können.“

Wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen und der Kletterwal­d eine Chance hätte, müsste außerdem noch die Standsiche­rheit der Bäume geprüft werden. „Eignet sich der Baumbestan­d nicht, so könnte auch trotz Vereinbark­eit mit Natur und Landschaft zu diesem Zeitpunkt noch ein Scheitern des Projektes möglich sein.“Die Stadt könne die Befürchtun­gen nachvollzi­ehen, bitte allerdings um Verständni­s, dass der Kletterwal­d ein lang gehegter Wunsch vieler Mitbürger sei und man auch den Gästen der Stadt Rechnung tragen müsse. „Mit dem Konzept des Betreibers wäre dies, auch angesichts der finanziell­en Belastunge­n durch derzeit andere Großprojek­te, vorstellba­r.“

Oberbürger­meister Hermann Faul betonte, man wolle nicht hinter verschloss­enen Türen beschließe­n. Man sei dabei, die Dinge prüfen zu lassen.

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Foto: Izsó Der geplante Kletterwal­d auf der Marienhöhe war Thema bei der Sitzung des Nörd linger Stadtrates. Ein Hektar Fläche würde dafür benötigt.

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