Irre Aufholjagd wird nicht belohnt
TSV muss sich dem Spitzenreiter nach Verlängerung geschlagen geben
Nördlingen Die Regionalligadamen des TSV hatten den Tabellenführer aus Schwabach zu Gast. Ein Blick auf die bisherigen Spiele, aus denen Mittelfranken stets als klarer Sieger hervorgingen, zeigte nur allzu deutlich, dass es eine echte Herausforderung werden würde.
Zu Beginn der Partie machte es ganz den Eindruck, als würden die Nördlingerinnen so abgefertigt wie bisher alle Gegner der Schwabacherinnen. Die Gäste starteten sehr stark und versenkten bereits in den ersten fünf Minuten drei Dreipunktwürfe zum 6:17. Dieses Bild sollte sich auch bis zur Pause nicht ändern. Die Schwabacherinnen punkteten nahezu beliebig und trafen beinahe alle ihre Distanzwürfe, während die Rieserinnen sich abmühten, irgendwie den Anschluss zu halten (27:40).
Nach der Pause erzielte das Heimteam fast fünf Minuten lang keinen einzigen Punkt, sodass die Gäste bis auf 18 Zähler davonzogen. Was dann folgte, war unglaublich. Die Nördlingerinnen entdeckten mit einem Schlag ihre Fähigkeit, Basketball zu spielen und legten einen 28:6-Lauf bis zum Ende des dritten Viertels hin. Ursprung dieses Offensivspektakels war zum einen Pauline Steinmeyer, die jeden ihrer vier Freiwürfe verwandelte, und bei ihren energischen Zügen zum Korb die Verteidigung der Gäste einfach stehen ließ. Zum anderen waren da Katharina Schenk und Louisa Mussgnug. Beide verwandelten im Wechsel ihre Dreipunktwürfe, als hätten sie nie etwas anderes getan. Vor dem letzten Spielabschnitt war die Partie gedreht, und es ging mit einem Spielstand von 55:51 ins letzte Viertel.
Dort zeigten dann sie Gäste, dass sie unter keinen Umständen gewillt waren aufzugeben. Während aufseidie ten der Heimmannschaft Fanny Szittya und Anett Sredl für Zählbares sorgten, ließen sich die Mittelfranken einfach nicht abschütteln. 14 Sekunden vor Ende gelang den Gästen schließlich der Ausgleich – es ging in die Verlängerung.
Hier gewannen die Schwabacherinnen wieder die Oberhand. Am Ende hatte die Heimmannschaft nichts mehr entgegenzusetzen und musste eine bittere 72:78-Niederlage hinnehmen. Besonders für das lautstarke Nördlinger Publikum hätte man sich den Sensationssieg gewünscht, doch wie es im Sport manchmal so ist, blieb am Ende nur die Enttäuschung. (kge)
TSV Nördlingen I. Schenk, P. Stein meyer (10), K. Schenk (20/2 Dreier), F. Szittya (14), L. Mussgnug (12/2), P. Wit tig (2), S. Keller (2), M. Modrzik, A. Sredl (6), K. Gerstmeyr (6)