Talergasse beschäftigt die Bürger
Im Goldbachsaal kritisieren die Anwesenden die Nördlinger Stadtverwaltung
Die Sanierung der Talergasse, deren Ausbau bei den Baldingern anfangs nicht unumstritten war, beschäftigt die Bürger nach wie vor. Bei der Bürgerversammlung im nahezu voll besetzten Goldbachsaal am Donnerstagabend war sie erneut Anlass für sachliche Kritik an der Nördlinger Stadtverwaltung.
Viel zu stark zurückgebaut sei sie, hielt Friedrich Graf Oberbürgermeister Hermann Faul entgegen. „Du kommst doch selbst aus der Landwirtschaft und solltest eigentlich wissen, dass bei einer so schmalen Fahrbahn unter Umständen zwei große Fahrzeuge nicht aneinander vorbeikommen.“Faul meinte, dass die neue Fahrbahnbreite bei 5,50 Meter liege. Außerdem würde nicht so schnell gefahren, was den Anwohnern entgegenkäme.
Alles andere als glücklich sind auch die Baldinger Goldbachschützen mit dem Talergassen-Ausbau. Weniger aufgrund der technischen Ausführung, als vielmehr wegen der anfallenden Ausbaubeiträge für die Anlieger. Immerhin müssen die Schützen dafür 15000 Euro berappen. Für einen Verein sei dies ein erhebliches Problem, betonte Zweiter Schützenmeister Heinrich Ruf. Vor diesem Hintergrund erhofften sich die Schützen ein finanzielles Entgegenkommen der Stadt. Faul signalisierte Gesprächsbereitschaft. Wie man hier helfen könne, müsse allerdings zunächst verwaltungsintern geprüft werden. Nach der Versammlung sagten Faul und Kämmerer Bernhard Kugler auf Nachfrage unserer Zeitung, dass ein Nachlass oder eine Stundung des angefallenen Anliegerbeitrages nicht infrage komme. Allenfalls könne man über einen Zuschuss, in welcher Form auch immer, nachdenken.
Zuvor war der Oberbürgermeister auf die DSL-Versorgung Baldingens eingegangen. Während es im neuen Baugebiet „Steinäcker“inzwischen Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser gebe, sei der übrige Stadtteil in Teilen von der Deutschen Telekom mit der sogenannten „Vectoring-Technik“mit Bandbreiten ausgestattet worden, die Geschwindigkeiten von über 100 Megabits ermöglichten. „Allerdings ist die Freischaltung dieser Anschlüsse noch nicht erfolgt.“Wie die Anwohner der Talergasse künftig versorgt würden, sei noch ungeklärt, sagte Faul. Diese Frage prüfe die Telekom derzeit.
Wie es mit dem 1962 Einwohner zählenden Stadtteil baulich weitergeht, zeigte Stadtbaumeister HansGeorg Sigel auf. Nach der Sanierung der Grundschule und der Talergasse, werde im kommenden Jahr der „Memminger Weg“bis zur Bundesstraße ausgebaut, so Sigel. Bauplätze seien in Baldingen wie auch in den übrigen Stadtteilen wegen der hohen Nachfrage recht knapp. Im Bereich Steinäcker gebe es nur noch vier. Gegenüber der Rieser Nachrichten sagte Stadtrat Thomas Mittring (Stadtteilliste), nach den „Steinäckern“werde in Baldingen eine längere „Nachdenkphase“was die Ausweisung neuer Wohngebiete betreffe, einsetzen. Wann und ob weitere entstünden, sei völlig offen.