Bergbahnen investieren 31 Millionen
Bessere Beschneiungsanlagen sollen den Pistenspaß im Allgäu auch in milden Wintern garantieren. In welche Skigebiete dieses Jahr das meiste Geld geflossen ist
Hirschegg/Pfronten/Eschach Erste Schneeflocken bis unter 2000 Meter hinunter und Temperaturen um den Gefrierpunkt haben es vergangenes Wochenende so manchen Wanderer in den Allgäuer Bergen spüren lassen: Der Winter klopft an. Auch wenn der Sommer für manche – gefühlt – zu kurz war: Die Tourismusbranche rührt bereits die Werbetrommel für die kommende Wintersaison. 31 Millionen Euro haben Allgäuer Bergbahnen heuer in die touristische Infrastruktur investiert, wobei die Arbeiten längst nicht abgeschlossen sind. Am meisten Geld wird am Ifen investiert: Heuer sind es 25 Millionen Euro in zwei neue Kabinenbahnen. Die untere Sektion ist auch im Sommer in Betrieb. Die wichtigsten Allgäuer Projekte im Überblick:
● Ifen: Die Zehner-Kabinenbahn I und II mit neuem Bergrestaurant „Tafel und Zunder“soll bis kurz vor Weihnachten fertig sein. Mit der Bahn und dem Gebäude liege man „in Summe gut im Zeitplan“, sagt Bahnchef Augustin Kröll. Er hoffe auf einen – wettermäßig – guten Herbst. Heuer investiert die „Skiliftgesellschaft links der Breitach“25 Millionen Euro, nachdem erst vergangenes Jahr für 17 Millionen Euro die neue Olympiabahn samt Beschneiung und Schneiteich gebaut wurden.
Am Ifen denkt man aber nicht nur an Skifahrer als Gästegruppe. Im neuen Bergbahnrestaurant mit 220 Sitzplätzen innen und 330 auf der Sonnenterrasse sollen auch Winterwanderer und Schneeschuhgeher Platz nehmen. Die beiden neuen Bahnen Ifen I und II sollen die leisesten und modernsten im Allgäu sein. „Die Baustelle übertrifft in Sachen Größe und Komplexität alles, was ich bisher machen durfte“, hatte Bahn-Vorstand Kröll bei der Hauptversammlung der Kleinwalsertaler Bergbahnen über das IfenProjekt gesagt. Es gilt im gesamten als einmalig, dass ein großes Skigebiet innerhalb von zwei Jahren mit einem Aufwand von über 40 Millionen Euro komplett modernisiert wird.
● 4,5 Millionen Euro werden im Skizentrum Pfronten-Steinach in die Beschneiung von drei Liften investiert: Die Pisten am Mini-, Familien- und Standardlift sollen ab kommendem Winter bei entsprechenden Tempe- raturen innerhalb von 72 Stunden so beschneit werden, dass Wintersport möglich ist. Dafür darf der Liftbetreiber künftig mehr Wasser aus einem Triebwerkskanal entnehmen. „Wir machen das nicht nur für den Tourismus“, sagt Geschäftsführer Bernd Trinkwalder. Vielmehr wolle man auch künftig der einheimischen Bevölkerung und vor allem dem Nachwuchs die Möglichkeit geben, in Pfronten Ski zu fahren. TrinkAlpenraum walder hofft nun nach eigenen Worten auf gutes Herbstwetter, damit alles wie geplant fertig wird.
● Familien, Wiedereinsteiger und Anfänger sind auch die Zielgruppe der Schwärzenlifte in Eschach bei Kempten. Dort wird für über eine Million Euro ein neuer Schneiteich gebaut. Zum Angebot gehört ein Fun-Cross-Parcours, den Mountainbiker auch im Sommer nutzen können.