Mit dem Bus zur Nördlinger Mess’
Wer im Ries zum Volksfest will, kann in vielen Gemeinden den Mess’-Bus nutzen. In Nördlingen selbst gibt es keine eigene Linie. Wie man in Richtung Kaiserwiese kommen kann
Aus vielen umliegenden Orten lässt es sich bequem mit dem Bus zur Mess’ anreisen – nur nicht aus der Stadt selbst.
Es schmeckt halt auf der Mess’. Die Würste, der gegrillte Fisch, leckerer Käse oder ein Hendl. Und weil es so gut passt, auf dem Volksfest und unter freiem Himmel, dazu eine süffige Maß. Das Auto bleibt stehen – oder man fährt damit erst gar nicht zur Kaiserwiese. Denn im Ries gibt es den Mess’-Bus. Der holt in zahlreichen Gemeinden im Krater die Mess’-Besucher ab, die Einzelfahrt kostet drei Euro. Doch Hans Seitz fragt sich: Warum fährt der Mess’-Bus nicht auch Haltestellen in Nördlingen selbst an?
Seitz denkt dabei in erster Linie an seinen Vater Konrad. Der ist 88 Jahre alt und geht gerne auf die Mess’. Die Mess’-Würste werden im Hause Seitz nur am Stabenfest und auf der Mess’ selbst gegessen – selbstverständlich nicht in der Semmel und ohne Senf: „Daran erkennt man den Nördlinger“, meint Hans Seitz schmunzelnd. Doch nicht nur zum Essen gehe man raus auf die Kaiserwiese. Die Mess’ sei ein Treffpunkt, auch für die Senioren wie seinen Vater: „Da macht man einen Ratsch.“Auch, weil viele extra zu diesem Volksfest nach Nördlingen kommen würden. Doch ohne private Hilfe sei es für die älteren Mitbürger schwer, zur Kaiserwiese zu kommen, weite Strecke zu laufen sei nicht möglich. Warum also nicht eine Haltestelle des Mess’-Busses im Wemdinger Viertel?
Die Schwarzer Reise- und Verkehrsbüro GmbH in Nördlingen hat genau diese Haltestelle in der Vergangenheit angeboten. Ganz am Anfang, als der Mess’-Bus eingeführt wurde, erinnert sich Jörg Schwarzer. Doch kaum jemand habe das Angebot genutzt: „Die Nachfrage war gering.“In Wemding dagegen seien zuletzt 50 Personen zugestiegen, in Fremdingen 30. Schwarzer bedient sechs Linien mit dem Mess’-Bus, unter anderem werden Pflaumloch, Schmähingen. Wallerstein, Möttingen, Belzheim, Oettingen oder Wemding angefahren. An den starken Mess’-Tagen – also wieder am kommenden Freitag und Samstag – verkehren diese Linien nachts sogar zweimal. Wer zurück nach Oettingen will, kann entweder den Bus um Mitternacht nehmen oder den um 2.05 Uhr. Sieben Mitarbeiter sind an solchen Tagen nur für den Mess’-Bus im Einsatz, neben den Busfahrern wird auch Personal für die Sicherheit und Organisation gebraucht. Dass das nötig ist, zeigt der Fall vom vergangenen Wochenende: Zwei Lampen seien an einem seiner Busse eingeschlagen worden, berichtet Schwarzer. Im- mer wieder werden zudem Nummernschilder weggerissen, diese wieder zu beschaffen dauere wegen der Genehmigungen Tage.
„Die Busse sind knallvoll“, sagt Schwarzer über die Mess’-Linien, drei Fahrzeuge seien im Einsatz, dazu kommen noch Ersatzbusse. Würden plötzlich 30 Leute im Wemdinger Viertel einsteigen, brauche man zusätzliche Kapazitäten: „Das schaffen wir nicht.“Außerdem müssten am Montagmorgen wieder die Schulbuslinien gefahren werden und Reisezeit sei zudem: „Wir haben gerade schon zwei Leihbusse im Hof.“Nicht zu vergessen den Stadtbus, den Schwarzer bedient. Und mit dem könnte man tagsüber zumindest in Richtung der Mess’ fahren. Die Linie 3 hält derzeit an der Romantischen Straße auf der Höhe von Reifen Wörlen. I
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Lampen am Bus eingeschlagen