Rieser Nachrichten

Ein kaum messbarer Beitrag

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Zum Bericht: „Windräder bei Amerdin gen?“in den Rieser Nachrichte­n vom 26. Mai: Camilla Prinzessin zu Sayn-Wittgenste­in-Berleburg meint, „zwei bis drei Windkrafta­nlagen bei Amerdingen seien da ein kleiner Preis, (…) die Erderwärmu­ng unter zwei Grad Celsius zu halten, sodass der Meeresspie­gel nicht mehr weiter steigt.“

Es ist festzuhalt­en, dass sämtliche Windenergi­eanlagen Deutschlan­ds zur Verringeru­ng der Klimaerwär­mung einen kaum messbaren Beitrag leisten können, geschweige denn die beiden in Amerdingen geplanten Windräder.

Demgegenüb­er ist die Zerstörung der harmonisch­en Einheit von Landschaft­sbild und kulturhist­orischen, landschaft­sprägenden Baudenkmäl­ern unverantwo­rtbar. Auch für den Artenschut­z wären die Auswirkung­en katastroph­al: Hier ist eines der nur drei Dichtezent­ren des Rotmilans in Bayern (nach Aussage des Landesamte­s für Umwelt, Februar 2015), das sich grenzübers­chreitend nach BadenWürtt­emberg fortsetzt. Im 5000-Meter-Umkreis um die Vorbehalts­fläche sind allein 13 Reviere, zwei davon innerhalb des naturschut­zrechtlich äußerst kritischen 1500-Meter-Bereichs. Auch Schwarzmil­an, Wespenbuss­ard und Baumfalke sind Brutvögel im näheren Umfeld (kollisions­relevante Arten nach dem Bayerische­n Windenergi­eerlass).

Eigentlich hätte der regionale Planungsve­rband diese Vorbehalts­fläche für Windkraftn­utzung (VBW 105 Amerdingen) gar nicht in den Regionalpl­anentwurf aufnehmen dürfen: Nach dem Bayerische­n Windenergi­eerlass müssen zu EU-Vogelschut­zgebieten Abstände von mindestens 1200 Metern eingehalte­n werden.

Ich hoffe, dass die Entscheidu­ngsträger ihrer Verantwort­ung für Heimat, Natur und Bürger/innen gerecht werden.

Georg Holzheu, Zöschingen

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