Bauplätze: Grüne ärgern sich über CSU Fraktion wollte Punktesystem für Nähermemminger Weg
Die Nördlinger Stadtratsfraktion der CSU hat zuletzt in einer Pressemitteilung ein Punktesystem vorgeschlagen. Wie berichtet, sollen damit Familien gefördert werden, die in Nördlingen von der Stadt einen Bauplatz kaufen wollen. Jetzt melden sich die Grünen zu diesem Thema zu Wort. Fraktionsvorsitzender Wolfgang Goschenhofer: „Wir sind sehr verwundert, dass die CSU nun unseren Antrag vom Februar letzten Jahres kopiert und als eigenen verkauft.“Tatsächlich hatte die Fraktion Grüne/Frauenliste ein ähnliches System für die Vergabe von Bauplätzen am Nähermemminger Weg im Februar vergangenen Jahres vorschlagen, wie der Sprecher der Stadt Nördlingen, Rudi Scherer, gegenüber den
bestätigt. Allerdings sei damals in nicht-öffentlicher Sitzung über das Thema debattiert worden.
Goschenhofer: „Wir hatten damals bei der Abstimmung zu den Vergabekriterien für das Neubaugebiet am Nähermemminger Weg konkrete Punktevergaben für Familien vorgelegt. Was ist geschehen? Die CSU mitsamt den anderen Fraktionen zusammen mit dem Herrn Oberbürgermeister Faul haben diesen Vorschlag abgelehnt.“Mehrheitlich beschlossen wurde schließlich, an die Meistbietenden die Bauplätze zu vergeben.
Sonja Kuban moniert: „Wir hatten in unserer diesjährigen Haushaltsrede darauf hingewiesen, dass zuerst Einigkeit über alle Fraktionen hinweg darüber bestand, ein familienfreundliches Baugebiet auszuweisen. Letztendlich waren dann leider soziale Kriterien nicht mehr wichtig. Als Tiger gestartet, und als Bettvorleger gelandet. Wichtig war dann, möglichst viel Gewinn aus dem Verkauf der Bauplätze zu machen. Das ist ungerecht – familienfreundliche Politik sieht anders aus.“Die Fraktion Grüne/Frauenliste freut sich zwar über den „Sinneswandel“von CSU und Oberbürgermeister. Jedoch kritisiert sie auch, dass dafür unnötige Zeit verloren ging.
Bereits 2009 hätte die Fraktion Grünen/Frauenliste beantragt, Familien beim Neubau und bei der Sanierung mit 5000 Euro je Kind zu fördern. „Auch dies wurde damals von allen Fraktionen – auch CSU und Oberbürgermeister – abgelehnt“, so Goschenhofer. Interessant sei dabei, dass dies andere Kommunen wie Oettingen so umsetzten und Familienfreundlichkeit voranbringen. „In Nördlingen dauert leider Vieles viel zu lange – gute Ideen brauchen seine Zeit, bis diese auch bei anderen Parteien ankommen.“