Jahr des Übergangs
Bürgermeister Christoph Schmid informierte die Bürger in Rudelstetten
„Wir stehen gut da, aber sind nicht sorgenfrei“fasste Bürgermeister Christoph Schmid die Lage der Gemeinde Alerheim bei der Bürgersammlung in Rudelstetten am Freitag zusammen. Nach dem Großprojekt in Bühl stehe 2017 ein „Jahr des Übergangs“bevor, um auf 2018 vorbereitet zu sein.
Der Beginn der Umbauarbeiten des Gemeindezentrums in Alerheim
(wir berichteten) stehe noch nicht fest. Nach einer Kostenschätzung des Architekten seien für den gesamten Umbau Kosten von etwa einer Million Euro einzuplanen. Davon entfallen rund 800 000 Euro auf das Feuerwehrgerätehaus. Das sei in etwa so teuer wie der Neubau des Gerätehauses in Munningen. Dafür hätte man in Alerheim aber mehr Platz. Das könne auch für Rudelstetten relevant werden: Der Nachwuchsmangel mache den kleineren Feuerwehren zu schaffen, das sei auch den Kommandaten bewusst, sagte Schmid. Sollte sich die Problematik verschärfen, so wäre man im Alerheimer Feuerwehrgerätehaus vorbereitet.
Eine Absenkung der Kuppe auf der Straße zwischen Alerheim und Fessenheim werde derzeit in Zusammenarbeit mit dem Freistaat geprüft. Dort starb vergangenes Jahr ein elfjähriges Mädchen bei einem Verkehrsunfall. Ziel sei es, die Stelle sicherer zu machen. Im gleichen Zug werde dann ein Fahrradweg zwischen Alerheim und Fessenheim gebaut. Handlungsbedarf sieht Schmid außerdem bei der Abzweigung nach Rudelstetten auf der Straße zwischen Wemding und Fessenheim. Dort soll eine Linksabbiegerspur gebaut werden oder zumindest die Fahrbahn verbreitert werden. Beide Projekte würden aber wohl erst 2018 verwirklicht werden.
Zukünftig sei es möglich, dass die Lagerung von Heizöl in Haushalten in Rudelstetten kontrolliert werde, sagte Schmid. Die Einstufung als Überschwemmungsgebiet erfordere, dass Heizöl entweder wasserfern aufbewahrt werde oder die Tanks ausreichend gesichert seien. In diesem Zusammenhang wies Schmid auf das Nahwärmeprojekt von Bürgern aus Rudelstetten hin.
Dieter Dürrwanger, ein Initiator des Projekts, erklärte, dass es sich dabei um eine Holzhackschnitzelheizung handle. Die Technologie sei zukunftssicher und umweltfreundlich. Im Verbrauch sei sie etwa so teuer wie Heizöl, allerdings sei die Beitrittsgebühr von 5000 Euro eine Investition für die Zukunft, da ein starker Anstieg des Heizölpreises erwartet werde. Möglich sei das Projekt nur, wenn mindestens 28 Haushalte teilnehmen. Bisher gebe es 23 Interessenten. „Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, als könnten wir das Projekt nicht realisieren“, sagte Dürrwanger.
Der Wirt des Rieser Hofes, Achim Schneller, sagte, er sei ebenfalls an dem Nahwärmeprojekt interessiert. Allerdings wolle er demnächst ein neues Heizsystem einbauen lassen. Sollte die Nahwärmelösung nicht in naher Zukunft umgesetzt werden können, müsse er ein anderes Heizsystem installieren.
Erich Ziegelmeier, der für das Abwassersystem in Rudelstetten verantwortlich ist, forderte die Bürger auf, sich zuverlässiger um ihren Hausanschluss zu kümmern. In Rudelstetten werde eine Vakuumanlage eingesetzt, erklärte er. Funktionieren würde sie nur, wenn abgenutzte Dichtungsringe am Hausanschluss ersetzt würden. Manche Mitbürger würden dies nicht ausreichend kontrollieren.
Ein weiterer Bürger mahnte an, dass Besucher des Friedhofs nur kompostierbares Material wegwerfen sollten. Ein Schild am Kompost fordere sie ebenfalls dazu auf, viele hielten sich aber nicht daran.