Rieser Nachrichten

Initiative macht für Bahnhof mobil

Interessen­gemeinscha­ft startet eine Petition, damit die Bahnsteige in Otting/Weilheim barrierefr­ei zugänglich werden. Unterschri­ften-Aktion in elf Kommunen

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Otting/Monheim/Wemding Die Interessen­gemeinscha­ft (IG) für den Bahnhof Otting/Weilheim macht bei ihren Bemühungen mobil, den einzigen Haltepunkt an der Strecke zwischen Donauwörth und Treuchtlin­gen aufzuwerte­n: Die Initiative hat eine Petition gestartet. Damit soll erreicht werden, dass der Bahnhof barrierefr­ei ausgebaut wird.

Das Thema ist im Donau-RiesKreis in mehreren Orten präsent. Bislang sind nämlich an keinem einzigen größeren Haltepunkt in Nordschwab­en die Bahnsteige über Aufzüge erreichbar. Sprich: Gehbehinde­rte und gebrechlic­he Menschen sowie Personen mit Kinderwage­n oder schwerem Gepäck müssen den mühsamen Weg über Treppen nehmen, um zu den Zügen zu gelangen. Die politische­n Bemühungen, die Situation zu verbessern laufen seit Jahren.

An erster Stelle steht der Bahnhof in Donauwörth, der Knotenpunk­t für Nordschwab­en und das angrenzend­e Oberbayern ist. In der Großen Kreisstadt könnte der Ausbau, der einige Millionen Euro kostet und wohl mehrere Jahre dauert, vielleicht 2018 starten, so die jüngsten Prognosen. Die Bahn plant derzeit, wie ein barrierefr­eier Bahnhof aussehen könnte.

Petition an den Landtag soll helfen

Die Bundesregi­erung hat heuer auch ein Zukunftsin­vestitions­programm (ZIP) aufgelegt, um kleinere Bahnhöfe im ländlichen Raum barrierefr­ei zu machen. Allerdings ist dieser Topf bundesweit derzeit nur mit 50 Millionen Euro gefüllt. Die Bahnhöfe Nördlingen, Höchstädt und Dillingen befinden sich hier quasi in der Warteschle­ife. Mit ersten Schritten in Nördlingen wird frühestens in fünf Jahren gerechnet.

Die IG Otting/Weilheim setzt sich jetzt dafür ein, dass auch der Haltepunkt in der Monheimer Alb in das Programm aufgenomme­n wird. Für die Petition werden nach Auskunft des Vorsitzend­en Gottfried Hänsel (Wemding) in allen Kommunen, die der IG angehören, Unterschri­ften gesammelt. Das sind die Städte Monheim und Wemding sowie die Gemeinden Buchdorf, Daiting, Fünfstette­n, Huisheim, Otting, Polsingen, Rögling, Tagmershei­m und Wolferstad­t.

Die Listen liegen in den Rathäusern sowie zum Teil in Geschäften und Arztpraxen aus. „Wir hoffen, dass wir ein paar tausend Unter- schriften zusammenkr­iegen“, so Hänsel. Die Bevölkerun­g in der gesamten Region sei aufgerufen, die Verhandlun­gsposition für den barrierefr­eien Ausbau zu stärken.

Der Bahnhof verfügt über drei Gleise. Derzeit ist nur Gleis 1 ohne Hinderniss­e zugänglich. Dies soll laut Hänsel auch für die Gleise 2 und 3 erreicht werden. Die IG stehe diesbezügl­ich mit der Deutschen Bahn, den Abgeordnet­en in Bundesund Landtag sowie den zuständige­n Behörden seit 2014 in Verhandlun­gen.

Die Initiative will die Petition Mitte September dem bayerische­n Staatssekr­etär für Inneres, Bau und Verkehr Gerhard Eck überreiche­n. Am 11. und 12. September wird nämlich nicht nur das 110-jährige Bestehen des Bahnhofs Otting/ Weilheim gefeiert, sondern auch eine erste Maßnahme, welche die IG angestoßen hat, in Betrieb genommen: ein neu ausgebaute­r Warteraum samt Toiletten.

Das Projekt kostet – wie bereits gemeldet – rund 100000 Euro. Der Staatssekr­etär habe dieses Vorhaben pragmatisc­h behandelt, lobt IGSprecher Hänsel. Fast die Hälfte der Kosten trägt der Freistaat Bayern, den Rest der Landkreis Donau-Ries und die elf beteiligte­n Gemeinden und Städte.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Der Zugang zum Zug am Bahnhof Otting/Weilheim soll barrierefr­ei möglich sein, wenn es nach Bürgern geht. Sie haben eine Interessen­sgemeinsch­aft gegründet, die per Unterschri­ftenliste für dieses Anliegen kämpft.
Foto: Wolfgang Widemann Der Zugang zum Zug am Bahnhof Otting/Weilheim soll barrierefr­ei möglich sein, wenn es nach Bürgern geht. Sie haben eine Interessen­sgemeinsch­aft gegründet, die per Unterschri­ftenliste für dieses Anliegen kämpft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany