Rieser Nachrichten

Den Gast zu Boden gerungen

Nördlingen gewinnt zum Auftakt gegen Kaufbeuren 4:1. Standards sorgen für die Entscheidu­ng

- VON KLAUS JAIS

Das Ergebnis täuscht über die wahren Kräfteverh­ältnisse weg, denn beim 4:1 (3:1)-Sieg des Fußball-Landesligi­sten TSV Nördlingen über die SpVgg Kaufbeuren zeigten die Rieser vor allem in der zweiten Hälfte nur Magerkost. Doch dank zweier Standards nach Freistößen und einem schweren Abwehrfehl­er der Gäste führte Nördlingen zur Pause bereits 3:1 und konnten sich so quasi eine schwächere zweite Hälfte erlauben.

Dabei fanden die Schützling­e von Trainer Franz Wokon, der Neuzugang Patrick Michel in der Anfangself aufbot, gut ins Spiel. Einen ersten Schuss von Michael Knötzinger nach einer Kombinatio­n über Manuel Meyer und Alexander Schröter lenkte SVK-Torhüter Matthias Rummelsber­ger über die Latte (6.). Und nur eine Minute später zeigte Rummelsber­ger einen starken Reflex, als Schröter eine HolzmannHe­reingabe direkt verlängert hatte. In der elften Minute aber das 0:1, als zunächst Torwart Michael Lutz einen Schuss von Lukas Zink parierte, doch der Nachschuss des freistehen­den Michael Stahl landete im Netz. „Beim 0:1 haben wir schlecht verteidigt, wir hatten die Chance den Ball einfach wegzuschla­gen“, meinte TSV-Trainer Wokon zum überrasche­nden Rückstand.

Doch nur sieben Minuten später der Ausgleich, als ein 25-MeterFreis­toß von Manuel Meyer (nach Foul an Knötzinger) an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor fand. Gästetrain­er Christian Möller – „Er hat ihn doch gar nicht berührt“– war in dieser Szene mit der Freistoßen­tscheidung von Schiedsric­hter Sven Laumer (SV Eintracht Penzendorf, Gruppe Jura Nord) gar nicht einverstan­den.

Wenig später legte Philipp Buser zurück auf Michel, doch dessen Schrägschu­ss verfehlte das Tor. auch die Allgäuer waren nicht untätig: Lukas Zink wollte Torwart Lutz umkurven, doch der nahm ihm den Ball vom Fuß (30.). In der 34. Minute wurde Michel von Stahl 18 Meter vor dem Tor gefoult. Knötzinger legte sich die Kugel zurecht und schlenzte den Freistoß über die Mauer ins Eck zum 2:1. Nur drei später sogar das 3:1, als Matthias Vetter den Ball leichtfert­ig vertändelt­e und Daniel Holzmann diesen Fehler frei vor dem Torwart zum 3:1 ausnutzte. Beinahe fiel das 4:1, doch Buser ließ sich von Torwart Rummelsber­ger noch den Ball abnehmen (40.).

Die ersten 25 Minuten der zweiDoch ten Hälfte gehörten den Gästen, wobei Dominik Zinner der auffälligs­te Akteur war. Er scheiterte mit einem zu unplatzier­ten Schuss an Lutz (48.), wurde von Johannes Rothgang gerade noch zur Ecke geblockt (63.) und fand in Torwart Lutz erneut seinen Meister (66.). Auch ein Abschluss von Maximilian Süli verMinuten lief letztlich zu harmlos. Mit der Einwechslu­ng von Stefan Raab kam mehr Ruhe in die TSV-Abwehr und der Druck der Gäste ließ zudem nach. Außerdem verbraucht­en sie viel Energie damit, die Entscheidu­ngen des Schiedsric­hters anzuzweife­ln.

Das Angriffssp­iel der Rieser ließ sehr zu wünschen übrig. Als sich Schröter am Flügel durchsetze­n konnte, kam das Zuspiel zu nah vor das Tor (75.). Das Spiel war gelaufen, denn für Gästegefah­r sorgte unfreiwill­ig nur noch Julian Brandt, als er einen SVK-Freistoß in Richtung eigenes Tor abfälschte (86.). Ein echtes Pfund von Holzmann begrub Torwart Rummelsber­ger noch unter sich (88.), doch in der Nachspielz­eit musste er doch noch hinter sich greifen, als der einzig gelungene Spielzug der Gastgeber im zweiten Abschnitt zum 4:1 führte: Youngster Fabian Miehlich passte auf Schröter und dessen Hereingabe schob Brandt über die Linie. Die letzte Chance hatten die Gäste, doch Lutz ließ sich von Michael Uhrmanns Schuss auf das kurze Eck nicht überlisten.

„Der Saisonbegi­nn verläuft oft etwas holprig, weil man nervös ist und nicht genau den eigenen Leistungss­tand kennt. So gesehen war es ein gutes Ergebnis. Der Sieg war auch wichtig, weil wir nun zwei schwere Spiele vor uns haben, in denen wir uns allerdings steigern müssen“, bilanziert­e Wokon die ersten 90 Minuten der neuen Saison. So haben sie gespielt: TSV Nördlingen: Lutz, Rothgang, Bortolazzi (ab 64. Raab), Lamprecht, Geiß, Holzmann, Knötzinger, Michel (ab 83. Miehlich), Schröter, Buser (ab 71. Brandt), Meyer.

SpVgg Kaufbeuren: Rummelsber­ger, Richter (ab 71. Ebert), Kleiner, Patrick Zinner (ab 46. Uhrmann), Süli, Zink, Bachmann, Süß, Dominik Zinner, Stahl, Vetter.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? Der TSV Nördlingen (grüne Trikots) mit Alexander Schröter (vorne) und Patrick Michel gewann gegen die SpVgg Kaufbeuren mit 4:1. Dabei verlief der Start nicht gerade nach Maß.
Foto: Dieter Mack Der TSV Nördlingen (grüne Trikots) mit Alexander Schröter (vorne) und Patrick Michel gewann gegen die SpVgg Kaufbeuren mit 4:1. Dabei verlief der Start nicht gerade nach Maß.

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