Rieser Nachrichten

So stellt die Biene Honig her

Hier erfährst du, wie das klebrige Zeug entsteht, das wir uns so gerne aufs Brot schmieren. Dafür müssen die gestreifte­n Insekten ganz schön viel arbeiten und sich küssen

-

Denkst du an fleißige Bienen, wenn du dir Honig aufs Brot schmierst? Bestimmt nicht, oder? Wir denken doch alle eher an „mmmh, süß und lecker“, wenn wir ein Honigglas sehen. Dabei steckt da auch ganz viel Arbeit drin. Das Capito-Team ist der süßen Sache mal auf den Grund gegangen. Schließlic­h möchten wir wissen, wie die Capito-Bienen Honig herstellen.

Um ein Kilogramm Honig herzustell­en, müssen Honigbiene­n drei bis fünf Millionen Blüten besuchen. Forscher haben herausgefu­nden, dass eine Sammelbien­e am Tag ungefähr 40-mal den Bienenstoc­k verlässt. Dann fliegt sie Blüten an – und zwar immer von derselben Sorte. „Imker sagen dazu blütenstet“, erklärt CapitoPate­nimker Christoph Mayer. Die Biene saugt dann mit ihrem Rüssel Nektar aus den Blüten. „Das zuckerhalt­ige Zeug sammelt sie in ihrem Honigmagen“, erklärt Christoph Mayer weiter. Imker nennen den Honigmagen auch Honigblase. Die ist ungefähr so groß wie ein Stecknadel­kopf und befindet sich im Hinterteil der Biene.

In diesem Honigmagen vermischt sich der Nektar mit Enzymen, die die Biene herstellt. Enzyme sind Stoffe, die dazu beitragen, dass sich andere Stoffe verändern. Durch die Enzyme im Honigmagen der Biene verändert sich der Nektar zum Beispiel zu Honig.

Ein Teil wird ihnen weggenomme­n

Wenn die Sammelbien­e von ihrem Ausflug in den Stock zurückkehr­t, krabbelt sie zu einer Bienen-Kollegin und übergibt den Honig. Dazu holt sie den Honig wieder zurück aus ihrem Honigmagen und füttert ihn mit ihrem Rüssel an eine andere Biene, die den Honig kurz in ihrem Honigmagen speichert. Es wird also gerüsselt. Das sieht ein biss- chen so aus, als würden die Bienen sich küssen.

„Jetzt ist der Honig aber noch nicht fertig“, erklärt Capito-Patenimker Andreas Stiel, „er enthält noch zu viel Wasser.“Jetzt muss die Stockbiene ran. Sie sorgt dafür, dass der Honig reift. Das macht sie so: Die Biene saugt immer wieder den wässrigen Honig auf und spuckt ihn dann wieder durch den Rüssel aus. So verliert der Honig langsam Wasser. Das verdunstet nämlich dabei. So wird der Honig auch dickflüssi­ger.

Dann packen die Stockbiene­n den Honig in die Wabenzelle­n. Mit ihren Flügeln fächeln sie, sodass noch mehr Wasser verdunstet. Wenn der Honig fertig ist, dann verschließ­en sie diese sechseckig­en Zellen. Die sind so etwas wie die Vorratskam­mer der Bienen. Fertiger Honig wird nicht schlecht. Die Bienen brauchen ungefähr die Hälfte des Honigs für die Aufzucht des Nachwuchse­s und zur eigenen Ernährung. Über den Rest freut sich der Mensch.

Erst entdeckelt er die Wabe, dann schleudert er sie

Wenn die Honigwaben verdeckelt sind, weiß der Imker: Der Honig ist fertig! Jetzt gibt’s Arbeit! Der Imker nimmt dann die verschloss­enen Waben aus dem Bienenstoc­k und öffnet sie. Das nennt man „entdeckeln“. Meistens werden die Waben dann geschleude­rt, sodass der Honig wieder aus den Zellen fließt. Der Imker fängt den Honig dann auf, siebt ihn und füllt ihn in Gläser. Fertig!

Schon etwas später kannst du dir dann den Honig aufs Brot schmieren – aber ab sofort denkst du bestimmt daran, wie viel „gestreifte Arbeit“in dem klebrigen Aufstrich steckt, oder?

 ??  ??
 ??  ?? Weil sie so schön war: Hier siehst du noch einmal Gloria beim Einzug in die Kiste. Von ihrem Auszug haben wir leider kein Bild. Von der neuen Königin Regina auch nicht.
Weil sie so schön war: Hier siehst du noch einmal Gloria beim Einzug in die Kiste. Von ihrem Auszug haben wir leider kein Bild. Von der neuen Königin Regina auch nicht.
 ?? Fotos: L. Thies, Grafik: Fotolia ?? So sieht eine verdeckelt­e Wabe aus. Wenn man den Deckel von den Zellen entfernt, fließt der fertige Honig heraus. Schade, dass man Geschmack nicht drucken kann. Der Honig ist köstlich. Die Ecke haben wir mit dem Messer hineingesc­hnitten.
Fotos: L. Thies, Grafik: Fotolia So sieht eine verdeckelt­e Wabe aus. Wenn man den Deckel von den Zellen entfernt, fließt der fertige Honig heraus. Schade, dass man Geschmack nicht drucken kann. Der Honig ist köstlich. Die Ecke haben wir mit dem Messer hineingesc­hnitten.
 ??  ?? Da war Gloria noch da. So sah es vor zwei Wochen in der Bienenkist­e aus.
Da war Gloria noch da. So sah es vor zwei Wochen in der Bienenkist­e aus.
 ??  ?? So sieht jetzt das Volk aus, das in der Bienenkist­e zurückgebl­ieben ist.
So sieht jetzt das Volk aus, das in der Bienenkist­e zurückgebl­ieben ist.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany