Rieser Nachrichten

Sie bekommen Ökostrom-Rabatt

Elf Betriebe im Kreis erhalten Nachlässe, weil sie strominten­siv produziere­n

- VON BERND SCHIED

Sie ist ständig in der Diskussion und sorgt bei den Verbrauche­rn bisweilen für großen Ärger: die Umlage nach dem Erneuerbar­e-Energien-Gesetz, kurz EEG-Umlage. Es gibt sie bereits seit dem Jahr 2000. Eingeführt hat sie die Regierung Schröder.

In den Haushalten und Industrieb­etrieben hat sie in jüngster Vergangenh­eit den Strompreis kräftig nach oben schnellen lassen, sodass sich so mancher am Jahresende die Augen rieb.

Im Prinzip ist diese Abgabe eine Subvention der Verbrauche­r an die Erneuerbar­en Energien, deren Ausbau seitens der Politik immer stärker vorangetri­eben wird. Einen Vorteil haben dabei die sogenannte­n strominten­siven Unternehme­n. Bis zur Novellieru­ng des EEG im vergangene­n Jahr konnten sich diese von der Umlage unter der Voraussetz­ung befreien lassen, dass sie unter anderem pro Jahr mehr als eine Gigawattst­unde Strom verbrauche­n. Mit der Befreiung wollte der Gesetzgebe­r diese Firmen im internatio­nalen Wettbewerb stärken. Davon profitiert­en auch eine Reihe von Betrieben im Landkreis Donau-Ries. Nach Angaben des Bundesamte­s für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle erhielten 2014 in Deutschlan­d rund 2100 Unternehme­n entspreche­nde Nachlässe.

Nach der Novellieru­ng des Gesetzes gelten andere Voraussetz­ungen für die Ökostrom-Rabatte. Jetzt müssen die Betriebe belegen, dass ihre Stromkoste­n mehr als 16 Prozent der gesamten Betriebsko­sten pro Jahr ausmachen. 2016 steigt diese Marke sogar auf 20 Prozent. Außerdem muss ein sogenannte­s „Energieman­agementsys­tem“durch die Unternehme­n nachgewies­en werden, um die Energiekos­ten insgesamt zu senken. Geblieben ist die Gigawattst­unde Stromverbr­auch pro Jahr.

Nach Angaben von Franz Bihler, Energieref­erent bei der Industrieu­nd Handelskam­mer Schwaben, kommen allerdings nur rund fünf Prozent der Industrieu­nternehmen in Bayerisch-Schwaben in den Genuss von Rabatten. 95 Prozent würden die volle EEG-Umlage bezahlen.

Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle erhalten im Landkreis Donau-Ries derzeit zehn Betriebe Nachlässe. Es handelt sich dabei um das Ziegelwerk Stengel (Donauwörth), die Gebrüder Ostendorf Kunststoff­e GmbH aus Rain, der Pommes-Frites-Herstel- ler Aviko Deutschlan­d aus Rain, die Schoeller Alibert GmbH aus Monheim (Hersteller von Verpackung­smitteln aus Kunststoff), die Märker Kalk GmbH, die Märker Zement GmbH (Harburg), die Firma Kutec aus Mertingen (Hersteller von Kunststoff­waren), die Lech-Stahl Veredelung aus Oberndorf am Lech, die BayernBahn (Nördlingen), Glas Trösch (Nördlingen) und die Trocknungs­gemeinscha­ft Wechingen, die Futtermitt­el für Tiere herstellt.

 ?? Foto: Petrovic/Fotolia ?? Elf Unternehme­n im Landkreis erhalten derzeit laut des Bundesamte­s für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle Nachlässe bei der EEGUmlage. Dazu gehört auch der Pommes-Frites-Hersteller Aviko aus Rain.
Foto: Petrovic/Fotolia Elf Unternehme­n im Landkreis erhalten derzeit laut des Bundesamte­s für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle Nachlässe bei der EEGUmlage. Dazu gehört auch der Pommes-Frites-Hersteller Aviko aus Rain.

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