Sie bekommen Ökostrom-Rabatt
Elf Betriebe im Kreis erhalten Nachlässe, weil sie stromintensiv produzieren
Sie ist ständig in der Diskussion und sorgt bei den Verbrauchern bisweilen für großen Ärger: die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG-Umlage. Es gibt sie bereits seit dem Jahr 2000. Eingeführt hat sie die Regierung Schröder.
In den Haushalten und Industriebetrieben hat sie in jüngster Vergangenheit den Strompreis kräftig nach oben schnellen lassen, sodass sich so mancher am Jahresende die Augen rieb.
Im Prinzip ist diese Abgabe eine Subvention der Verbraucher an die Erneuerbaren Energien, deren Ausbau seitens der Politik immer stärker vorangetrieben wird. Einen Vorteil haben dabei die sogenannten stromintensiven Unternehmen. Bis zur Novellierung des EEG im vergangenen Jahr konnten sich diese von der Umlage unter der Voraussetzung befreien lassen, dass sie unter anderem pro Jahr mehr als eine Gigawattstunde Strom verbrauchen. Mit der Befreiung wollte der Gesetzgeber diese Firmen im internationalen Wettbewerb stärken. Davon profitierten auch eine Reihe von Betrieben im Landkreis Donau-Ries. Nach Angaben des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhielten 2014 in Deutschland rund 2100 Unternehmen entsprechende Nachlässe.
Nach der Novellierung des Gesetzes gelten andere Voraussetzungen für die Ökostrom-Rabatte. Jetzt müssen die Betriebe belegen, dass ihre Stromkosten mehr als 16 Prozent der gesamten Betriebskosten pro Jahr ausmachen. 2016 steigt diese Marke sogar auf 20 Prozent. Außerdem muss ein sogenanntes „Energiemanagementsystem“durch die Unternehmen nachgewiesen werden, um die Energiekosten insgesamt zu senken. Geblieben ist die Gigawattstunde Stromverbrauch pro Jahr.
Nach Angaben von Franz Bihler, Energiereferent bei der Industrieund Handelskammer Schwaben, kommen allerdings nur rund fünf Prozent der Industrieunternehmen in Bayerisch-Schwaben in den Genuss von Rabatten. 95 Prozent würden die volle EEG-Umlage bezahlen.
Laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhalten im Landkreis Donau-Ries derzeit zehn Betriebe Nachlässe. Es handelt sich dabei um das Ziegelwerk Stengel (Donauwörth), die Gebrüder Ostendorf Kunststoffe GmbH aus Rain, der Pommes-Frites-Herstel- ler Aviko Deutschland aus Rain, die Schoeller Alibert GmbH aus Monheim (Hersteller von Verpackungsmitteln aus Kunststoff), die Märker Kalk GmbH, die Märker Zement GmbH (Harburg), die Firma Kutec aus Mertingen (Hersteller von Kunststoffwaren), die Lech-Stahl Veredelung aus Oberndorf am Lech, die BayernBahn (Nördlingen), Glas Trösch (Nördlingen) und die Trocknungsgemeinschaft Wechingen, die Futtermittel für Tiere herstellt.