Tsipras feuert die Rebellen
Sie sperrten sich gegen neue Sparmaßnahmen
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat bei einer Regierungsumbildung insgesamt zehn Vertreter des linken Flügels seiner Partei entlassen. Darunter ist der Energie- und Umweltminister Panagiotis Lafazanis, wie Tsipras’ Büro am Freitagabend mitteilte. Zudem wurde der stellvertretende Minister für Sozialthemen, Dimitris Stratoulis, geschasst. Die beiden gelten als Anführer des linken Flügels von Tsipras’ Partei. Sie sperren sich gegen weitere Sparmaßnahmen und Privatisierungen und befürworten den Austritt aus der Eurozone.
Gehen müssen auch mehrere Vizeminister. Die Entlassenen werden durch enge Mitarbeiter und Vertraute des Regierungschefs ersetzt. Das wichtige Ministerium für Umwelt und Energie, das bald zahlreiche Privatisierungen vornehmen muss, übernimmt Tsipras’ enger Mitarbeiter Panos Skourletis.
Finanzminister bleibt Euklid Tsakalotos. Auch Außenminister Nikos Kotzias und Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis behalten ihre Posten – wie Verteidigungsminister Panos Kammenos, der Chef der Junior-Koalitionspartei der Unabhängigen Griechen (Anel).
32 Abgeordnete des linken Flügels der regierenden Syriza-Partei hatten in der Nacht zu Donnerstag gegen das griechische Sparprogramm im Parlament votiert. Tsipras habe nun in der Regierung „rein Haus“gemacht, hieß es in einem Kommentar des griechischen Fernsehens. Damit sei der innenpolitische Kampf des Regierungschefs mit dem linken Syriza-Flügel aber nicht zu Ende.