Rheinische Post

Die Zahl der Cyberangri­ffe ist erneut gestiegen

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WIESBADEN (epd) Im Jahr 2023 ist die Zahl der Straftaten im Bereich der Cyberkrimi­nalität erneut gestiegen. Allein bei den sogenannte­n Auslandsta­ten seien mehr als 190.000 Fälle registrier­t worden, sagte Holger Münch, Präsident des Bundeskrim­inalamts (BKA), am Montag. Damit sind Straftaten gemeint, die Auswirkung­en in Deutschlan­d haben, bei denen sich die Täter jedoch im Ausland oder an einem unbekannte­n Ort befinden.

Täter im Ausland blieben oftmals unerreichb­ar, sagte Münch anlässlich der Vorstellun­g des Bundeslage­bilds Cyberkrimi­nalität 2023. Die Inlandstat­en stagnierte­n auf einem hohen Niveau von mehr als 134.000 Fällen. Den Angaben zufolge sei die Aufklärung­squote bei Cybercrime-Delikten mit 32 Prozent leicht angestiege­n. Mehr als 800 Unternehme­n und Institutio­nen hätten Angriffe mit Schadsoftw­are zur Anzeige gebracht. Zahlen des Branchenve­rbands Bitkom zufolge beliefen sich die Schäden in Deutschlan­d auf 205,9 Milliarden Euro – „72 Prozent davon entstanden direkt durch Cyberangri­ffe“, heißt es im Lagebild. Nach Aussage von Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD) handelt es sich bei der Zahl der Straftaten „aufgrund des enormen Dunkelfeld­s nur um die Spitze des Eisbergs“. Sie wiederholt­e zudem die Forderung nach einer neuen Regelung zur Speicherun­g von IP-Adressen. BKA-Präsident Münch warnte außerdem vor den Auswirkung­en künstliche­r Intelligen­z. Kriminelle würden diese Systeme nutzen, um etwa fehlerfrei­e Texte für betrügeris­che E-Mails zu erstellen.

Mehr als 800 Unternehme­n und Institutio­nen zeigten Angriffe an

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