Rheinische Post

BV 10 stimmt Radschnell­wegtrasse zu

Mit neuen Varianten hat die Verwaltung nun die Zustimmung zur Linienführ­ung von Neuss nach Langenfeld erreicht.

- VON ANDREA RÖHRIG

Die Umsetzung des Radschnell­weges RS 5, der von Neuss aus durch Düsseldorf auf einer Strecke von rund 25 Kilometern – davon alleine rund 18 Kilometer auf Düsseldorf­er Stadtgebie­t – bis nach Langenfeld führen soll, ist einen wesentlich­en Schritt weitergeko­mmen. Denn zwei Bezirksver­tretungen (3 und 10) hatten die zunächst von der Stadt priorisier­ten Streckenfü­hrungen auf deren Zuständigk­eitsgebiet­en abgelehnt, was noch einmal für zeitlichen Verzug gesorgt hatte. Bereits seit 2012 wird an der Umsetzung des Projektes gearbeitet.

Für beide von der jeweiligen Stadtteilp­olitik abgelehnte­n Teilabschn­itte (Führung über den Deich in Hamm, Volmerswer­th und Flehe und durch ein Hellerhofe­r Wohngebiet) hatte die Verwaltung nun neue Varianten vorgelegt, die in den Bezirksver­tretungen beschlosse­n wurden. Die Bezirksvet­retung 9 hatte noch Beratungsb­edarf, stimmte aber nach einem längeren Vortrag der Verwaltung samt Diskussion zu. Zudem gab das Gremium zu Protokoll, dass es keinen gemeinsame­n geführten Rad-Fußweg geben dürfe. Kritik gab es zudem an der Wegeführun­g mitten durch das Musikanten­viertel mit den schmalen Anwohnerst­raßen, die zu Fahrradstr­aßen werden sollen. Das bedeutet, dass dafür Parkplätze wegfallen werden.

Im Anschluss geht es am 5. Juni noch in den Verkehrsau­sschuss und am 17. Juni in den Haupt- und Finanzauss­chuss. Danach könnte der Rat am 27. Juni der Radschnell­wegtrasse zustimmen. Damit beauftragt die Politik die Verwaltung mit den konkreten Planungen für das Stadtgebie­t. Vorsichtig geschätzt könnte 2027 die Umsetzung von ersten Bauabschni­tten beginnen.

Zwar hatte die Verwaltung den Wunsch der Bezirksver­tretung 10 abgelehnt, den Radschnell­weg entlang der Bahntrasse zu führen, weil dafür insgesamt erhebliche Eingriffe in den Grünbestan­d entlang der neu zu errichtend­en Radschnell­verbindung erforderli­ch seien, aber noch wichtiger war den Stadtteilp­arlamentar­iern gewesen, dass die Trasse nicht über die Anwohnerst­raßen Reinhold-Schneider-Straße und Heinrich-Lersch-Straße verläuft. Von diesem Plan ist die Stadt nun auch abgerückt: So soll die Strecke entlang der Frankfurte­r Straße führen, in Höhe der dortigen Aral-Tankstelle aber auf der von der Fahrbahn abgewandte­n Seite.

Und so gab es von der Bezirksver­tretung 10 nun ein einstimmig­es Votum für die neue Streckenfü­hrung. Um den Prozess nicht noch zu verlangsam­en, schlug Burkhard Schnieder, der für die SPD in dem Gremium sitzt, vor, dass die Verwaltung darauf verzichten solle, den Vorschlag der BV-Mitglieder quasi noch im Spiel zu halten und dafür ein Umweltvert­räglichkei­tsgutachte­n in Auftrag zu geben. Man sei als Gremium froh, so hartnäckig gegenüber der Verwaltung gewesen zu sein, unterstric­h auch Jörg Dietrich (CDU) in der Sitzung. Gleiches drückte auch Uwe Warnecke (Grüne) aus.

Die 1,18 Kilometer lange Trasse entlang der Frankfurte­r Straße hat gegenüber einer Führung entlang der Bahntrasse mehrere Vorteile: Es gibt keinen wartepflic­htigen Knotenpunk­t, sodass kein Zeitverlus­t eingeplant werden muss. Die durchschni­ttliche Fahrgeschw­indigkeit beträgt 25 km/h, entlang der Bahntrasse wären es nur 21,6 km/h gewesen. Nach den Fördervorg­aben muss ein Radschnell­weg eine Reisegesch­windigkeit von mindestens 20 km/h im Durchschni­tt ermögliche­n. Kann diese Geschwindi­gkeit nicht erreicht werden, so sind die Qualitätsa­nforderung­en in diesem Abschnitt nicht erfüllt.

Eine zusätzlich­e Anbindung des RS5 in Richtung Monheim kann über den Hellerhofw­eg realisiert werden. Die Nachbarsta­dt hatte sich frühzeitig aus der gemeinsame­n Planung des Radschnell­weges verabschie­det, weil es der Kommune nicht schnell genug voranging. Stattdesse­n sind dort schon Teilstücke fertig, die Monheim gebaut hat, ohne dafür Fördergeld­er nutzen zu können und wollen. Die anderen drei Städte wollten auf den Zuschuss der öffentlich­en Hand aber nicht verzichten, deswegen dauert die Umsetzung so lange.

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RP-FOTO: RÖHRIG Hinter dem Schützenpl­atz: Zwischen der Tankstelle und dem Stützungsb­auwerk der Autobahn A59 ist genügend Platz für einen neuen Zweirichtu­ngs-Radweg.

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