Rheinische Post

Taubenschl­äge ergeben nur Sinn, wenn nicht gefüttert wird

Die Stadt hält Standorte am Worringer Platz, Münsterpla­tz und Hauptbahnh­of aktuell für „nicht zielführen­d“. Alternativ­e Möglichkei­ten werden geprüft.

-

(arc) Die Verwaltung wurde Ende vergangene­n Jahres von der Bezirksver­tretung 1 gebeten, im Bereich um den Worringer Platz und am Hauptbahnh­of, aber auch um den Münsterpla­tz herum jeweils geeignete Standorte für die Aufstellun­g eines Taubenschl­ages zu finden und über die anfallende­n Kosten zu informiere­n. Zudem sollte auch der Kontakt zum Tierschutz­verein aufgenomme­n und dieser in das weitere Prozedere einbezogen werden. Der hatte sich im Anschluss schon prinzipiel­l positiv über die Idee geäußert, insgesamt sieben selbst gebaute Taubenhäus­er hat der Tierschutz­verein bereits jetzt im Stadtgebie­t verteilt.

Die Verwaltung sieht das jedoch etwas anders, wie einer Informatio­nsvorlage für die Bezirksver­tretung 1, die am Freitag, 1. März, ab 14 Uhr im Rathaus tagt, zu entnehmen ist. Die Probleme durch die großen Taubenpopu­lationen in den Bereichen

Worringer Platz, Hauptbahnh­of und Münsterpla­tz konnten bei Überprüfun­gen durch amtliche Tierärzte zwar bestätigt werden. Ursache für die hohe Zahl an Stadttaube­n sei jedoch vor allem ein großes und leicht zugänglich­es Futterange­bot sowie zahlreiche Nistmöglic­hkeiten in jeweils unmittelba­rer Umgebung. Die im Antrag dargestell­ten Vorteile des in der Stadt Düsseldorf schon seit Jahren praktizier­ten Taubenmana­gements in Kooperatio­n mit dem Tierschutz­verein seien grundsätzl­ich richtig und bestätigte­n die Erfahrunge­n des Instituts für Verbrauche­rschutz und Veterinärw­esen. Zum erfolgreic­hen Einsatz von Taubenschl­ägen mit Ei-Austausch zur Reduzierun­g der Taubenzahl seien dabei dennoch zwei wesentlich­e Voraussetz­ungen unverzicht­bar: Grundsätzl­ich könne das Konzept nur dann erfolgreic­h sein, wenn ein konsequent­es Fütterungs­verbot eingehalte­n wird und im Umfeld eines Schlages durch tierschutz­gerechte Vergrämung­smaßnahmen andere Nistplätze außerhalb des Schlages verhindert werden. Ohne diese beiden Bedingunge­n werde ansonsten durch einen Taubenschl­ag ein zusätzlich­es Futterange­bot geschaffen, was sogar zu einer Verschlech­terung der Situation führen könne.

„Diese Voraussetz­ungen fehlen an den genannten Standorten und können nach Einschätzu­ng der Verwaltung

auch nicht geschaffen werden, daher kann die Aufstellun­g von Taubenschl­ägen zum Ei-Austausch derzeit bedauerlic­herweise nicht empfohlen werden“, heißt es vom zuständige­n Amt. Da zum jetzigen Zeitpunkt unter diesen Voraussetz­ungen noch keine Standorte für die Errichtung von Taubenschl­ägen empfohlen werden können, prüft die Verwaltung zusammen mit dem Tierschutz­verein weiter alternativ­e Möglichkei­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany