Rheinische Post

Die Rather können auf Lärmschutz hoffen

Bislang besteht kein Anspruch auf Schutz an der Bahnlinie. Das könnte sich ändern, wenn eine alte Zugstrecke reaktivier­t wird.

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(hal) Die geplante Reaktivier­ung der Westbahn zwischen Duisburg und dem Düsseldorf­er Hauptbahnh­of für den Personenve­rkehr könnte dafür sorgen, dass entlang der Bahnstreck­e in Rath zwischen der Stadtgrenz­e zu Ratingen und Rath Mitte Lärmschutz installier­t wird. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der CDU in der Bezirksver­tretung 6 (BV) hervor.

Die Verwaltung teilt darin mit, dass „auf der Strecke von Duisburg Hauptbahnh­of bis in den Bereich zwischen Stadtgrenz­e Ratingen/ Düsseldorf und A44 neue Gleisabsch­nitte erforderli­ch (zusätzlich­e Gleise)“sein werden. Für die Rather wird entscheide­nd sein, wieweit diese nach Süden auf Düsseldorf­er

Stadtgebie­t reichen werden. Das steht noch nicht fest, weil es noch keine Trassierun­gsplanung für die neuen Gleise gibt. Denn an bestehende­n Strecken besteht kein rechtliche­r Anspruch auf Lärmschutz, wohl aber beim Bau von neuen Gleisen.

„In einer Informatio­nsveransta­ltung im März hat die Deutsche Bahn auch bestätigt, dass bei neuen Gleisen mit Lärmschutz­maßnahmen in Rath zu rechnen ist“, sagt Ratsherr Marcus Münter (CDU). Für ihn bietet die Reaktivier­ung der Westbahn aber noch weitere Vorteile. „Wir bekommen damit ein zusätzlich­es Angebot und Pendler aus Duisburg und Lintorf von der Straße auf die Schiene. Das wird Entlastung

zum Beispiel für die viel befahrene Reichswald­allee bringen.“Allerdings wird ein Baubeginn der Westbahn erst möglich sein, wenn der Streckenau­sbau für den RheinRuhr-Express (RRX) abgeschlos­sen ist. „Hier ist von einer Fertigstel­lung etwa in 2032 auszugehen“, sagt die Verwaltung.

Die Rather kämpfen seit Jahren vergebens um Lärmschutz, denn sie wohnen an der Güterzugst­recke 2324, welche die Städte Genua und Rotterdam verbindet. In Düsseldorf verläuft diese von Rath nach Eller. Sie gehört zu der meistbefah­renen Route in Deutschlan­d und das wird auch so bleiben. Denn in den nächsten Jahren ist eine hohe Taktverdic­htung auf der

Strecke geplant. Im Extremfall sind alle drei Minuten Züge auf der Strecke unterwegs, was 480 Züge in 24 Stunden ergeben würde, hatte die Deutsche Bahn auf einer Infoverans­taltung vorgerechn­et.

Unabhängig vom Bau der Weststreck­e wird der Neubau der Eisenbahnb­rücke an der Liliencron­straße erfolgen. Das 122 Jahre alte Bauwerk, das acht Bahngleise überquert, soll 2028 durch eine neue Brücke ersetzt werden. Diese wird mehr als 22 Millionen Euro kosten. Eine Sanierung ist nicht mehr möglich, zudem ist die Brücke viel zu schmal. Ein richtiger Gehweg ist deshalb nicht vorhanden und auch kein Radweg. Die Bauzeit wird mit 26 Monaten veranschla­gt.

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RP-FOTO: JULIA HALLMANN Marcus Münter an der Bahnstreck­e Rath-Eller

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