Aus der Komfortzone ins kalte Wasser
WWenn man sich wohlfühlt, lebt es sich angenehm und bequem. Unser Autor findet aber, dass es sich unbedingt lohnt, ab und an über den Tellerrand hinaus zu blicken. Denn dabei lernt man viel mehr als nur Selbstüberwindung.
enn man ins kalte Wasser springt, kann einem schon mal kurzzeitig die Luft wegbleiben. Denn zuerst ist es immer wirklich kalt. Allmählich wird es dann aber (gefühlt) wärmer, bis man sich schließlich an die Temperatur gewöhnt hat. Eigentlich ist es doch im Studium nicht anders, oder? Kaltes Wasser – das wäre zum Beispiel ein Kurs, der für die Zukunft vielleicht doch relevant sein könnte, man aber aufgrund der eigenen fehlenden Erfahrung in diesem Gebiet doch zögert, ihn zu belegen. Genauso könnte es eine komplizierte, aber sehr interessante Theorie sein oder die aufwendige Umsetzung eines eigenen Projektes.
Vielleicht ist es sogar etwas unangenehm, über diese Angelegenheiten Gedanken zu verlieren, und man verdrängt es so gut es geht. Sobald man also weiß, wo sich das kalte Wasser befindet, versucht man es normalerweise zu meiden. Bis dann dieser Moment kommt, an dem man vor der Entscheidung steht, sich eventuell doch damit auseinanderzusetzen – und damit seine stets geliebte und wohl behütete Komfortzone verlassen zu müssen.
Genau hier passiert meiner Meinung nach etwas Besonderes: Lässt man sich nun ein auf den
Sprung ins kalte Wasser, so wird es gewiss Gänsehaut und Aufstöhnen geben. Aber man wird selten so schnell an einer Sache wachsen, sich weiterentwickeln und ganz allgemein wirklich effektiv lernen. Voraussetzung ist es hier natürlich, hartnäckig und offen zu bleiben, was einen nicht unbedeutenden Teil an Kraft und Selbstüberwindung kostet.
Wie lange man wohl im kalten Wasser verweilen kann oder sollte? Man wird mit zunehmender Zeit feststellen, dass sich das Wasser erwärmt, oder besser gesagt: sich nicht mehr ganz so schrecklich kalt anfühlt wie am Anfang. Das Verständnis wächst, Zusammenhänge werden deutlicher oder erste konkrete Planungen geschehen. Klar wird es anfangs mühsam, ätzend und auch höchstwahrscheinlich nicht das neue Fachgebiet werden. Doch denke ich, dass wir durch solche Exkursionen in die unergründlichen Weiten außerhalb unserer Komfortzone am meisten lernen und erfahren. Was an dem ganzen Umstand übrigens auch noch schön ist, ist die Tatsache, dass man den Neulings-Bonus ausspielen kann. Auch gerne mehrmals, denn man weiß es ja schließlich nicht besser (Zwinkersmiley). Aber irgendwann ist auch genug damit, denn schließlich ist ja immer irgendwo noch kaltes Wasser.
Höchste Zeit, zurück zur Sonnenliege zu hopsen und sich abzutrocknen.