Rheinische Post

Film dokumentie­rt Kinderwüns­che

Junge Oberbilker haben Interviews zur Lebensqual­ität im Stadtteil geführt.

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OBERBILK (tino) Die Fragestell­ungen waren klar formuliert. Unter anderem wollten die Interviewe­r im Alter von zehn bis 18 Jahren wissen, wer welche Orte in Oberbilk am schönsten findet und warum, welche Spielgerät­e man sich auf Spielplätz­en wünscht oder, ob man sich in Oberbilk sicher fühlt.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten haben die Streetwork­er der Rheinflank­e Düsseldorf zusammen mit Kindern und Jugendlich­en viele Handy-Interviews mit Eltern und Anwohnern in Oberbilk zum Thema öffentlich­er Raum und das Leben im Stadtteil geführt und daraus einen zwölfminüt­igen „Bestof-Film“geschnitte­n.

Schwerpunk­t war das Gebiet rund um den Lessingpla­tz, denn dort ist die Rheinflank­e mit ihrer sportbasie­rten Jugend- und Bildungsar­beit wochentags vor Ort. Mit anderen Worten: Die beiden Sozialarbe­iter Franco Clemens und Rudolph Meyer kennen sich aus in diesem öffentlich­en Raum und haben direkten Kontakt zu den Kindern und Jugendlich­en. Die kommen mehr oder weniger regelmäßig zum Kicken, auf den Spielplatz zum Spielen oder interessie­ren sich für alle anderen Angebote der Rheinflank­e.

Mit dem Handy-Video-Projekt schlugen Clemens und Meyer gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Die Streetwork­er bekamen einen anderen Zugang zu den „Kids“, lernten mehr über ihre Sorgen, Nöte und Vorstellun­gen, schafften für Politik und Verwaltung eine Interessen­liste, die Teilnehmer lernten mehr über die Technisier­ung der Umwelt und alles passierte auf freiwillig­er Basis, ohne erhobenen Zeigefinge­r. „Insgesamt war es ein schöner großer Dialog mit allen“, sagt Meyer. „Es gab keine Hemmschwel­le, mal etwas Neues auszuprobi­eren und beim Medienproj­ekt mitzumache­n.“

Bei sämtlichen Stadtteils­paziergäng­en wurde schnell klar, dass der Lessingpla­tz der zentrale Ort in Oberbilk für Kinder und Jugendlich­e ist. Logisch, dass die Kids auch Ausstattun­gswünsche für ihr „Wohnzimmer“ formuliert­en. Mehr Licht besonders in den Wintermona­ten, neue, anspruchsv­ollere Kletterger­üste, einen Skatepark, eine Rutsche, die im Sommer nicht so heiß wird und saubere Toiletten wünschen sich die jungen Lessingpla­tzBesucher.

„Wir stehen in engem Austausch, aber wir bekommen dennoch nicht immer mit, wo es hakt“, sagt SPDRatsfra­u Katja Goldberg-Hammon. Sie ist Mitglied im Ausschuss für öffentlich­e Einrichtun­gen und in der Spielplatz-Kommission. „Ich finde es beeindruck­end, dass die Wünsche der Kinder nicht so groß sind. Der Blickwinke­l von Kindern ist immer hilfreich. Ich werden neue Anregungen mit in die Spielplatz-Kommission mitnehmen.“

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Am Ende des Medienproj­ektes wurde der zwölf Minuten lange Film gemeinsam am Lessingpla­tz angeschaut.

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