Rheinische Post

FDP will Ausgaben überwachen

Die Liberalen fordern, dass Zuschüsse nur noch befristet gewährt werden – damit die Politik regelmäßig ihren Nutzen für die Steuerzahl­er neu bewertet.

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(arl) Die FDP-Fraktion beantragt eine Neuerung für die städtische Finanzplan­ung: Nach ihrem Wunsch sollen alle Zuschüsse und Kostenerst­attungen an Dritte künftig mit einem „Verfallsda­tum“versehen werden. Das würde bedeuten, dass der Rat zum Beispiel alle drei Jahre wieder darüber befinden muss, ob die Stadt weiterhin Geld etwa für eine Sozialarbe­iter-Stelle bei einem freien Wohlfahrts­träger oder einem Projekt im Gesundheit­sbereich gibt.

Die FDP erhofft sich mehr Transparen­z im Umgang mit Geld. „Natürlich kann eine Förderung auch länger laufen“, sagt Fraktionsc­hef Manfred Neuenhaus. Bislang gelte aber: Wenn die Politik einmal ihre Zustimmung gegeben hat, liefen Ausgaben unbefriste­t weiter – ohne Überprüfun­g, ob die Voraussetz­ungen überhaupt noch bestehen. „Wir wollen, dass sich die Politik alle Posten zumindest regelmäßig anschaut.“Das Vorbild ist die Stadt Münster.

Die FDP wird einen entspreche­nden Antrag für die Haushaltss­itzung des Stadtrats am 16. Dezember einreichen. Die Beratungen um die Stadtfinan­zen stehen diesmal im Zeichen der Coronapand­emie, die Stadt wird auch im kommenden Jahr Kredite für Investitio­nen und Liquidität brauchen. In welcher Höhe sie ausfallen, ist noch unklar. Die Ratsmehrhe­it aus CDU und Grünen wird erst in der kommenden Woche ihre

Pläne vorstellen.

Die FDP befürchtet, dass sich die Ratsmehrhe­it auch viele Wunschvorh­aben durch Kredite finanziert. „Uns fehlt ein sorgsamer Umgang mit Geld“, so Neuenhaus. Es sei nicht immer klar zu erkennen, welche Defizite durch Corona kämen und wo Schwarz-Grün zusätzlich­e Ausgaben aufsattelt. Die FDP fordert, dass Düsseldorf die Rückkehr zu strukturel­l ausgeglich­enen Haushalten nicht aus dem Auge verliert.

Die Liberalen fordern in ihren Haushaltsa­nträgen unter anderem auch den Start eines kommunalen Wohnbaupro­gramms. „Für den Bau von bezahlbare­n Wohnungen tun CDU und Grüne nichts“, kritisiert Neuenhaus.

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