Künstler helfen einander
Die Initiative „Benefit for Artist“tritt für Solidarität in der Künstlerschaft ein.
DÜSSELDORF Der Rat der Künste schreit in Corona-Zeiten besonders laut um Hilfe, und die Forderungen an den Staat sind verständlich. Aber es geht auch leiser. „Benefit for Artists“nennt sich eine Initiative, die keine Fördergelder reklamiert, sondern sich selbst hilft und dabei auf die Solidarität innerhalb der Künstlerschaft setzt. Ideenträger sind Juergen Staack und Thyra Schmidt, beide Meisterschüler von Thomas Ruff. Sie propagieren ein besonderes Prinzip des Online-Verkaufs.
Beide Konzeptkünstler erhielten in der Vergangenheit bereits Stipendien und werden derzeit über den Kunstfonds unterstützt. Sie hatten erst kürzlich noch Ausstellungen, Staack in der Galerie Konrad Fischer, Schmidt bei Martin Leyer-Pritzkow. Aber all ihre geplanten Ausstellungen im In- wie auch im Ausland sind verschoben oder gar ganz und gar gestoppt. Und sie kennen viele Leidtragende, die vom aktuellen Kunstmarkt überhaupt nicht berücksichtigt werden. Juergen Staack: „Dieser Markt spiegelt nur einen geringen Teil der vielen erstklassigen Künstler in Düsseldorf, die akribisch und fokussiert an ihrem Werk arbeiten.“Aus diesem Grund tun sie sich zusammen und wollen den Verkaufserlös teilen.
Sie wählten 15 Künstler aus, die weitere 15 Künstler benannten. Diese 30 Kreativen, allesamt nicht von Kuratoren auserwählt, stellen je eine Arbeit auf die Website. Ab Nikolaustag, 6. Dezember, kann gekauft werden. Vom Erlös geht eine Hälfte an den Künstler, die andere Hälfte wird an alle Teilnehmer verteilt. Damit wollen Staack & Schmidt erreichen, dass auch den Stillen im Lande geholfen wird, die unbeachtet von der Öffentlichkeit ihre Arbeit machen und vielleicht beimVerkauf leer ausgehen. Unter den Teilnehmern befinden sich junge und alte Künstler, Freie und Kunstprofessoren.
Eine Auktion wurde verworfen, weil die Versteigerer in der Regel die Kunstwerke unterWert anbieten. Vom Zufall oder Glück hänge es ab, so Staack, ob einWerk den Originalwert oder gar einen höheren Preis erziele. Einen Verein zu gründen, sei zu langwierig. Man wolle keine Zeit verlieren. Stattdessen ist nun für die Abwicklung die Kunstplattform Taifun Projekte von der Sonnenstraße eingeschaltet, die den kulturellen Austausch fördert und Auslandsstipendien vermittelt. Sie übernimmt die Organisation. Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite: