BBC will Vorgänge rund um Diana-Interview prüfen
Ein Journalist des Senders soll sich ein legendäres Gespräch mit der Prinzessin mit unlauteren Methoden erschlichen haben.
LONDON (dpa/RP) Die BBC will die gegen den Sender erhobenen Vorwürfe rund um das legendäre Fernseh-Interview mit Prinzessin Diana vor 25 Jahren genauer untersuchen. Dianas Bruder, Charles Spencer, hatte dem BBC-Journalisten Martin Bashir in einem Brief vorgeworfen, sich das Interview mit seiner Schwester damals mit unlauteren Methoden – etwa mit gefälschten Kontoauszügen – verschafft zu haben.„Die BBC hat sich entschuldigt.
Wir wiederholen diese Entschuldigung gerne noch mal“, hatte eine BBC-Sprecherin kürzlich gesagt: „Obwohl alles ein Vierteljahrhundert her ist, werden wir substanzielle neue Informationen sorgfältig und fair untersuchen.“
Nun schaltete sich auch der britische Premierminister Boris Johnson mit der Forderung nach einer Untersuchung in die Angelegenheit ein. Es dürfe diesmal keine Vertuschungen geben, hieß es. Bereits wenige Monate nach dem bedeutenden Interview, als erste Zweifel an den Methoden des Journalisten Bashir laut wurden, soll es einen internen Bericht der BBC gegeben haben.
Im Jahr 1995 hatte Prinzessin Diana nach ihrer Trennung von Prinz Charles in dem Interview ungewöhnlich offen über ihre Ehe, Charles' Affäre mit Camilla Parker Bowles und ihre eigenen psychischen Probleme gesprochen. Auch der Satz „Es waren drei von uns in dieser Ehe, daher war es etwas überlaufen“stammt aus dem Gespräch.
Man habe Spencer um weitere Informationen gebeten, hieß es bei der BBC. Leider könne man derzeit nicht Martin Bashir (57) sprechen, da es diesem gesundheitlich schlecht gehe. „Wenn es ihm wieder gut geht, werden wir natürlich eine Untersuchung durchführen.“Das Interview mit der 1997 bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Diana jährt sich nun zum 25. Mal.