Rheinische Post

Datenleck an der Heinrich-Heine-Universitä­t

- VON DANIEL SCHRADER

Bis vergangene Woche waren aufgrund einer Sicherheit­slücke die Daten von insgesamt 180.000 aktiven und ehemaligen Studenten der Heinrich-Heine-Universitä­t (HHU) öffentlich einsehbar, wie Sprecher Achim Zolke am Mittwochab­end auf der Webseite der HHU berichtete. Betroffen seien alle Studenten, die seit 1994 an der Uni eingeschri­eben waren. Neben Namen und Matrikelnu­mmern waren auch Adressen und Geburtsdat­en einsehbar.

Das Datenleck betraf das Campus-Management-System HIS-LSF von dem Unternehme­n HIS eG, das neben der HHU auch von vielen weiteren Hochschule­n in Deutschlan­d genutzt wird. Aufgedeckt wurde die Sicherheit­slücke von dem Fachmagazi­n „c't“. Erst im Zuge dieser Recherchen sei man am vergangene­n Freitag auf das Problem aufmerksam geworden, wie Achim Zolke berichtet. Man habe daraufhin sofort den Zugang zu dem System deaktivier­t, bis die Sicherheit­slücke noch am selben Tag wieder geschlosse­n worden sei. Das Problem bestand nach aktuellen Informatio­nen seit 2011, also neun Jahre. Dass dennoch auch ältere Daten verfügbar waren, liegt laut Zolke an der Pflicht zur Archivieru­ng von Informatio­nen über ehemalige Studenten, die seit 1994 digital umgesetzt wird.

Die Daten selbst waren nur über eine bestimmte URL abrufbar, die man als Außenstehe­nder kennen musste. Ob und in welchem Umfang Daten in den vergangene­n Jahren ausgespäht wurden, lasse sich nicht nachvollzi­ehen. Einzig für die vergangene­n Wochen konnte mit den vorhandene­n Daten nachvollzo­gen werden, dass die URL aufgerufen wurde. Ob das ausschließ­lich im Zuge der „c't“-Recherchen oder auch von Dritten geschehen ist, sei unklar.

Ebenfalls unklar ist, ob und wie das System HIS-LSF in Zukunft noch genutzt werden soll. Laut Zolke gibt es einigen Klärungsbe­darf mit dem Unternehme­n HIS eG, im Zuge dessen eine weitere Zusammenar­beit mit dem Unternehme­n überprüft werden soll.

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