„Wir wollen ein richtiges Wir-Gefühl erzeugen“
Die Oberbilker Schützen haben ein neues Führungsduo. Das Schützenfest soll in mehrfacher Hinsicht modernisiert werden.
OBERBILK Am Wochenende wird in Oberbilk Schützenfest gefeiert. Mit Torsten Petersen als 1. Chef und Olaf Hörchner als Oberst wurde die Vorstandspitze des St. Sebastianus Schützenvereins von 1848 neu besetzt. Die RP traf das Führungsduo bei den Vorbereitungen auf das Schützenfest.
Was sind die Hintergründe der Neubesetzung an der Spitze des Schützenvereins?
Torsten Petersen Unsere Wahlen haben ganz regulär im Rahmen der vierjährigen Amtsperiode stattgefunden. Bei dieser traten Lothar Diehl als Oberst aus Altersgründen sowie unser 1. Chef Sascha Richter nicht mehr an.
Was wollen Sie in Ihrer neuen Position anders machen, was womöglich weiterentwickeln?
Petersen Vorrangig ist für uns die Modernisierung unseres Schützenfestes, insbesondere unserer Abläufe. Für dieses Jahr konnten wir die ersten Themenfelder schon anpacken, für das nächste Jahr ist noch mehrgeplant.ImFokusstehthierbei, ein größeres Wir-Gefühl im Stadtteil zu erzeugen und gemeinsam mit allen Schützen daran zu arbeiten, offener zu werden und noch mehr in die breite Öffentlichkeit zu rücken. Olaf Hörchner Es geht um mehr Präsenz im Stadtteil, mehr Sichtbarkeit und vor allem auch darum, zu erklären, was wir sind, woher wir kommen und was wir tun. Eine der wesentlichsten Veränderungen für dieses Jahr ist es, den Zapfenstreich am Samstag auf dem Oberbilker Markt stattfinden zu lassen. Hierdurch soll der Schützenverein eine größere Präsenz erhalten, und wir wollen vorbeilaufende Bürger auf uns aufmerksam machen.
Welche Ergebnisse hat diesbezüglich die „Denkfabrik“der Oberbilker Schützen hervorgebracht? Petersen Ein wesentlicher Bestandteil dieser Ideenschmiede, zu der jeder etwas beitragen kann und soll, ist die Umgestaltung unserer Schützenfest-Eröffnungsparty am Freitag (hinter dem Festzelt) zu einer Mottoparty. Im letzten Jahr sind wir mit einer „Beachparty“gestartet, dieses Jahr ist das Motto „80er Jahre“. Hörchner Um das Wir-Gefühl zu steigern, haben wir in der Denkfabrik auch beschlossen, dass unsere Gesellschaften ihre Tische im Zelt zum großen Krönungsball am Dienstag festlich schmücken.
Was musste in diesem Zusammenhang hinten angestellt werden? Petersen Aktuell zum Glück noch nichts. Wir konnten parallel unseren Platzvertrag mit der Mitsubishi Electric Halle neu ausarbeiten und verlängern. Wir haben Anpassungen am Bewirtschaftungsvertrag mit der Firma Zelte Scheuten vorgenommen und bauen in den nächsten Tagen auch unsere FlachSchießstandanlage im „Alde Bierhaus“auf der Stoffeler Straße auf eine digitale Variante um. Für das
kommende Jahr wollen wir noch mehr an die Abläufe gehen und uns überlegen, wie wir noch weitere, öffentlichkeitswirksameVeranstaltungen schaffen können.
Wird es bei diesem Schützenfest weitere Neuerungen für die Besucher geben?
Hörchner Ja. Zuerst wäre zu nennen, dass der Schützenzug beziehungsweise das 2. Bataillon am Samstag aus dem „Gurkenland“heraus marschiert. Dies liegt daran, dass viele Oberbilker Schützen zugleich auch im „Gurkenland“wohnen und wir uns dem Bereich entsprechend verbunden fühlen. Der Zapfenstreich am Dienstag wird im Zelt mit LED-Fackeln ausgeschmückt, um diesen Rahmen noch festlicher zu gestalten. Der Montag wird wieder komplett den Fokus auf die Jugend legen. Mit Krönungen, Ehrungen, eigenem Programm durch die Jugend und abschließend am Abend dann einem DJ.
Hat die Parkraumbewirtschaftung an der Mitsubishi-Halle irgendwelche Konsequenzen für die Schützen?
Petersen Da es sich bei der Fläche um einen Bereich handelt, den wir sowieso in den letzten Jahren kaum genutzt haben, haben wir auch keine Beeinträchtigungen. Für die Nutzung der Parkfläche auf der gegenüberliegenden Seite konnten wir für unsere Pferdeanhänger eineVereinbarung zur freien Ausfahrt schließen. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Mitsubishi Electric Halle bzw. D-Live liefen sehr kooperativ und auf Augenhöhe. Beide Seiten sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Gibt es Änderungen oder Verschärfungen bei den Auflagen durch die Polizei?
Hörchner Nein. Wir haben aktuell keine besonderen Auflagen.
Wer ist „Wio“?
Petersen Wio ist quasi ein Synonym für„den Neuen imVerein“. ÜberWio möchten wir aufmerksam machen, was im Verein so passiert. Wir erklären auch mittels der kleinen Videos, warum wir Dinge tun oder wo sie herkommen.
Hörchner Da es sich hierbei um ein Spielzeug handelt, kann dieser eben auch lockerer und frecher sein, als etwa ein offizieller Pressesprecher. Wio soll unterhalten und Aufmerksamkeit erregen. Und bisher erfreut er sich größter Beliebtheit. Petersen Es geht um den persönlichen Bezug. Eben ein direktes Gesicht.