Start-up Scood.me verleiht ab September Scooter
Das Düsseldorfer Unternehmen hat angekündigt, zunächst 100 seiner schwarzen Elektro-Tretroller in den Verleih zu geben. Sie werden rund um die City zu mieten sein.
Von diesem Samstag an dürfen E-Scooter im öffentlichen Raum fahren – sehen wird man aber wohl noch nicht viele. Die Hersteller müssen zunächst Betriebserlaubnisse beim Kraftfahrt-Bundesamt beantragen, außerdem brauchen die Käufer der Fahrzeuge eine Haftpflichtversicherung. Zu denen, die sich gerade auf Hochtouren für das Geschäft mit der neuen Mobilität vorbereiten, gehört auch ein Startup aus Düsseldorf: Das Unternehmen Scood.me plant, im Sommer mit rund 100 Rollern an den Start zu gehen – zunächst ausschließlich in der Landeshauptstadt.
Gründer ist der Fotograf und Regisseur Claudio Di Lucia, der auch Geschäftsführer seiner eigenen Agentur in Stadtmitte ist. Seine Reisen für seinen Beruf brachten ihn auf die Idee eines Scooter-Verleihs:„Als Fotograf und Gründer bin ich viel unterwegs. Paris, Mailand, NewYork und zuletzt mit meinem Management in Los Angeles. Uns ist besonders dort aufgefallen, wie viele Menschen unterschiedlicher Altersklassen das Angebot von E-Tretrollern nutzen“, sagt er. „Wir haben sofort an unsere Heimatstadt Düsseldorf gedacht und uns vorgenommen, diese neue Art der Fortbewegung in die schönste Stadt am Rhein zu bringen.“Zumal Di Lucia auch um die quälenden Staus hier weiß – ein Ärgernis, dem er entgegentreten will. Voraussichtlich werden die Scooter im September in den Verleih gehen – bestellt sind sie bereits, aber eben noch nicht da. „Und die Lieferzeiten sind lang“, sagt Sascha Rauscher von Scood.me. Immerhin drängen zahlreiche Anbieter gleichzeitig auf den Markt, die lange auf die Zulassung der Fahrzeuge gewartet hatten – und die meisten bestellen bei der gleichen kleinen Gruppe von Herstellern. Das Düsseldorfer Start-up hat sich für eine recht hochwertige Variante entschieden, wie Di Lucia betont: „Mit Aluminium aus dem Flugzeugbau, Verbundstoffen aus geschmiedetem Glas und einem extra robusten Gehäuse.“Die Roller sind in mattschwarz gehalten und tragen das Konterfei des Gründers auf der Lenkstange.
Aktuell feilt das Unternehmen noch an seiner Smartphone-App, mit der Nutzer die Roller ausleihen und bezahlen können. 15 Cent pro Minute wird das kosten. Geplant ist bei Scood.me, anders als es viele andere Anbieter machen, eine Variante mit festen Abgabepunkten. Die E-Scooter werden also nicht an jeder beliebigen Stelle einfach abgestellt (wie man es in Düsseldorf von den Leihrädern kennt), sondern es werden Orte dafür festgelegt. Das Leihgebiet soll zunächst rund um die Königsallee und das Rheinufer in einem Radius von etwa fünf Kilometern sein: „Wir glauben, dass es beispielsweise für Touristen interessant ist, die sich an der Rheinuferpromenade bewegen und gerne auch mal auf die andere Rheinseite fahren wollen“, sagt Rauscher.
Das Unternehmen setzt auf austauschbare Akkus. Die Service-Mitarbeiter müssen also zum Aufladen nicht die kompletten Fahrzeuge einsammeln, sondern fahren nur mit Wechsel-Akkus zu den Abstellpunkten. „Das ist aus unserer Sicht ökologischer, denn was wir an CO2 mit den Scootern einsparen, soll ja nicht ein Lkw dann wieder rauspusten.“Di Lucia spricht übrigens nicht einfach von Mitarbeitern, sondern von den„Scooders“aus der„Scooderia“. „Scuderia“ist das italienische Wort für Rennstall und Motorsport-Fans vor allem durch das Team Ferrari geläufig. Dennoch werden auch seine Scooter nur die genehmigten 20 km/h fahren und eine Reichweite von knapp 25 Kilometern haben.
Interessierte können sich schon jetzt unter www.scood.me registrieren. Ob die schwarzen Roller die ersten in der Stadt sein werden, bleibt abzuwarten. Zahlreiche Mitbewerber haben ebenfalls bereits angekündigt, an der Landeshauptstadt interessiert zu sein, darunter international erfahrene Anbieter wie Bird oder Voi. Bei Scood.me hofft man jedenfalls, auch Kritikern ihre Sorgen zu nehmen. Man werde sie überzeugen, „dass E-Tretroller eben doch eine sehr umweltfreundliche und zeitgemäße Alternative zu altbewährten Fortbewegungsmitteln darstellen“.