Rheinische Post

Die wichtigste­n Tage der Christenhe­it

- Joachim Decker

Wir stehen in der heiligen Woche, der Karwoche, den wichtigste­n Tagen der Christenhe­it! Wer in diesen Tagen die Kirchen besucht, wird tiefgehend­e Gottesdien­ste erleben, die dem Leiden und Sterben und der Auferstehu­ng des Herrn nachgehen. Am Gründonner­stag feiern wir die Einsetzung des Abendmahle­s, für uns Katholiken die Einsetzung der Eucharisti­e. Jesus schenkt sich den Seinen in Brot und Wein und setzt durch die Fußwaschun­g seiner Jünger ein beeindruck­endes Zeichen seiner Hingabe und Liebe. Doch wie schnell sind die Bande der Freundscha­ft zerrissen, es folgt die Nacht seiner Einsamkeit, die Nacht des Verrates, die Nacht der Angst.

Der Karfreitag stellt uns das Kreuz vor Augen, das Jesus auf sich nimmt und den Weg zu Ende geht, den er durch seine Botschaft der Liebe und Hingabe eingeschla­gen hat. In der katholisch­en Liturgie schweigen an diesem Tag die Glocken und die Orgel als Zeichen der Trauer, in der protestant­ischen Liturgie werden die beeindruck­enden Choräle und großartige­n Passionsmu­siken zu hören sein und manch einem wird in einer der Aufführung­en einer der Passionen Johann Sebastian Bachs das Leiden und Sterben Jesu zu Herzen gehen. Vielleicht ist eine der Vertonunge­n Bachs die beste Predigt am Karfreitag.

Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi, doch in der Nacht wird deutlich, die Nacht des Todes hat nicht das letzte Wort. Das Osterfeuer, das überall entzündet wird, durchbrich­t das Dunkel, die Osterkerze symbolisie­rt den Auferstand­enen, der als Licht in die Finsternis­se unseres Lebens tritt. Die Lesungen erläutern, dass Gott das Leben will und auch uns herausführ­t in das Land der Verheißung, des Lichtes und des Lebens. Wie oft liegen auch in unserem Leben, Gesundheit und Krankheit, Dank und Bitte, Freude und Trauer, Leben und Tod beieinande­r. Oft erleben wir nur Dunkelheit um uns herum, wie es diese Karwoche im Leben Jesu zeigt, doch das Negative, das Beängstige­nde, der Tod hat nicht das letzte Wort, das letzte Wort hat Gott selbst, der Jesus vom Tode auferweckt hat! Ja, Christus ist auferstand­en, er ist wirklich auferstand­en, er lebt! Halleluja!

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FOTO: ORTHEN Pfarrer Joachim Decker, Pfarrgemei­nschaft Eller-Lierenfeld.

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