ICE-Strecke bleibt noch bis zum Wochenende gesperrt
DIERDORF (dpa) Reisende müssen sich nach dem Brand eines ICE-Fernzugs auf der Schnellstrecke Frankfurt-Köln noch über Tage auf Einschränkungen im Bahnverkehr einstellen. „Wir gehen davon aus, dass die Strecke bis Ende kommender Woche gesperrt bleiben wird“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG (DB) am Sonntag.
In der Nacht zum Sonntag wurden erste Teile der beschädigten Wagen abtransportiert. Erst danach könnten Gleise und Oberleitungen in dem Bereich repariert werden. „Die Aufräum- und Reparaturarbeiten sowie parallel laufende Untersuchungen an Gleisen, Oberleitung und Signaltechnik dauern weiter an“, sagte die Bahn-Sprecherin.
Das Feuer in dem ICE war am Freitagmorgen bei Dierdorf in der Nähe von Neuwied in Rheinland-Pfalz ausgebrochen. 510 Passagiere wur- den aus dem Zug gebracht. Fünf Menschen erlitten nach Polizeiangaben leichte Verletzungen.
Auslöser des Brandes war nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei ein technischer Defekt. Die Ermittlungen zur genauen Ursache dauerten am Sonntag an, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte. „Das kann der Trafo gewesen sein, das kann auch etwas anderes gewesen sein.“Eine Einwirkung von au- ßen schloss die Bundespolizei aus. Der Zug war erst kurz vor dem Brand in einemWerk technisch untersucht worden – und zwar am Donnerstag wegen Schmorgeruchs.„Dabei wurde eine Klimaanlage aufgrund einer defekten Steuerung ausgeschaltet“, sagte die Bahn-Sprecherin. Sie betonte: „Diese Reparatur in einem anderen Wagen des Zuges steht in keinem Zusammenhang mit der Brandursache.“
Während der noch mehrere Tage andauernden Streckensperrung werden Fernzüge zwischen Köln, Montabaur und Frankfurt-Flughafen umgeleitet. Reisende müssen sich wahrscheinlich auf Verspätungen von bis zu eineinhalb Stunden einrichten. Von Montag an sollen zusätzliche Züge zwischen Montabaur, Limburg-Süd, Frankfurt-Flughafen und Frankfurt-Hauptbahnhof verkehren.