Deutsches Trio steigt in Alpe d‘Huez aus
L‘ALPE D‘HUEZ (sid) Ein unwiderstehlicher Geraint Thomas ist auch in L‘Alpe d‘Huez zum Etappensieg gestürmt und hat seinen Kapitän Chris Froome beim Spießrutenlauf im Radsport-Mekka erneut auf den letzten Metern stehen gelassen. Der etatmäßige Edelhelfer baute seine Führung im Kampf um das Gelbe Trikot gegenüber Sky-Führer Froome aus. Die deutschen Profis erlebten schwarze Stunden.
In einem packenden Finale auf den legendären 21 Kehren vor Hunderttausenden begeisterten Fans hatte der 32 Jahre alte Thomas wie am Tag zuvor in La Rosiere die größeren Reserven und setzte sich mit zwei Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb) durch. Dritter wurde Romain Bardet (Frankreich/AG2R) mit drei Sekunden Rückstand vor Froome, der vier Sekunden hinter Thomas lag – allerdings bekam dieser als Etappensieger zehn Bonussekunden. „Es ist unglaublich, ein Sieg in Gelb in L‘Alpe d‘Huez. Das Rennen ist bislang wie für mich gemacht“, sagte Thomas, unterstrich aber erneut seine Rolle als Nummer zwei im Team: „Ich fahre nach wie vor für Froome, er weiß, wie man eine Tour über dreiWochen fährt und gewinnt. Er ist eine Legende, vielleicht der beste Fahrer aller Zeiten.“
In der Gesamtwertung liegt Thomas nun 1:39 Minuten vor Froome, der sich im Kampf um seinen historischen fünften Tour-Sieg und um die Vormachtstellung im Sky-Team nun gewaltig strecken muss. Dritter ist Dumoulin (+1:50), der den ersten Sieg eines Niederländers am „Berg der Holländer“seit 29 Jahren verpasste. Zudem riss die Serie der Franzosen, die zuletzt dreimal im größten „Stadion“des Radsports triumphiert hatten. Für die deutschen Radprofis setzte sich eine enttäuschende Tour 2018 weiter fort. Nur einen Tag nach dem Aus von Marcel Kittel (Arnstadt/Team Katusha-Alpecin) war die Rundfahrt auch für Sprint-Routinier Andre Greipel (Rostock/Lotto-Soudal), seinen Teamkollegen Marcel Sieberg (Castrop-Rauxel) sowie für Rick Zabel (Unna/Katusha-Alpecin) beendet. Das deutsche Trio lag bereits zur Hälfte der letzten Alpen-Etappe nach L‘Alpe d‘Huez so weit zurück, dass es in den Besenwagen stieg und die Tour damit verließ.