Rheinische Post

Alte Kastanien stehen Haltestell­e im Weg

An der Nachtigall­straße in Gerresheim sollen sechs satzungsge­schützte Bäume gefällt werden.

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GERRESHEIM (arc) Der Umgang von Politikern mit Bäumen ist in Düsseldorf neuerdings eine besonders heikle Angelegenh­eit, das haben einige Beispiele auch in den Stadtbezir­ken zuletzt gezeigt. Ein weiterer Fall kommt nun in Gerresheim hinzu. Die kleine Nachtigall­straße soll im Zuge der Verkehrser­schließung für das Glasmacher­viertel eine ganz andere Bedeutung erlangen. Da es von der Torfbruchs­traße später nicht mehr möglich sein wird, links in die Heyestraße abzubiegen, soll derVerkehr durch die Nachtigall­straße geführt werden. Und die erfährt jetzt schon mal einenVorge­schmack darauf: Sechs stattliche Kastanien sollen an der Nachtigall­straße gefällt werden, sie stehen dem Bau einer Haltestell­e im Weg.

Zwar wurde in der Bezirksver­tretung 7 schnell klargestel­lt, dass der Beschlussv­orlage der Verwaltung aktuell nicht zugestimmt werden muss, da eine Erforderni­s dafür frühestens in zwei Jahren gegeben sei, dennoch ließen einige Politiker schon mal Dampf ab. „Größte Bedenken“gegen die Planung machte etwa Maria Icking (Grüne) geltend. Und auch Rainer Klöpper (CDU) sagte: „Das ist schlichtwe­g nicht zu akzeptiere­n, die Bäume müssen ste- henbleiben, sie prägen die Nachtigall­straße. Die Haltestell­e kann auch woanders hin.“Wenigstens sollte man aber versuchen, eine Mehrzahl der Kastanien zu retten, so dass vielleicht höchstens zwei geopfert werden müssten.

In der Beschlussv­orlage der Ver- waltung wird jedoch deutlich gemacht, dass keineswegs nur der Bau der Haltestell­e Grund für die vorgesehen­e Fällung sei. Denn aktuell würden die Baumscheib­en fast den gesamten Gehweg einnehmen. Dies sei bisher kein Problem gewesen, da die Möglichkei­t bestand auf die private Fläche an dem Bunker auszuweich­en. Wegen der Umbaumaßna­hme für den Bunker stehe diese Fläche jetzt aber nicht mehr zu Verfügung, so dass auf der einen Seite der Nachtigall­straße praktisch überhaupt kein Gehweg mehr vorhanden sei. Aus diesem Grund soll die Fällung vorgezogen werden. Da dies aber nur außerhalb der Schutzzeit­en fürVögel geschehen dürfe, kann die Kettensäge frühestens im Oktober angesetzt werden. Vorher soll aber auf jeden Fall auch noch einmal die Rheinbahn in die Bezirksver­tretung eingeladen werden, damit ein Vertreter die Pläne für den Bau der Haltestell­e vorstellen kann.

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RP-FOTO: MARC INGEL Diese Kastanien an der Nachtigall­straße sollen für den Bau einer Haltestell­e gefällt werden.

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