StadtsauberkeitsApp im Test
Mit einer neuen App können Bürger Müllecken melden. Das Programm läuft gut. Das 24-Stunden-Versprechen ist aber zu optimistisch.
Mit der Anwendung können Bürger Müll melden. Das Programm läuft gut.
Düsseldorf bietet seit einigen Wochen einen neuen Service für die Bürger: Mit der kostenlosen App „Düsseldorf bleibt sauber“lassen sich Verschmutzungen im öffentlichen Raum melden – und sollen zeitnah beseitigt werden.Wir haben es ausprobiert.
Wie funktioniert die App? Sehr gut. Das Programm ist einfach zu bedienen und lief bei unseren Tests reibungslos. Wer eine Meldung einreichen will, muss seine Adresse eingeben, wer eine Rückmeldung wünscht, dazu eine E-Mail-Adresse. Das lässt sich bei jeder Meldung einstellen.
Zur Beschreibung stehen etliche Kategorien und Unterkategorien zur Auswahl, von Wildkraut über ein Schrottfahrrad, von einer wilden Müllkippe bis zu Spontanvegetation. Dazu kann man eine Mitteilung verfassen, den Standort beschreiben und bis zu drei Fotos hochladen. Praktisch: Es lässt sich auch per GPS der eigene Standort übermitteln – spätestens dann dürfte das Auffinden kein Problem mehr sein.
Was passiert nach der Mängelmeldung? Wir haben in unseren vier Tests an vier verschiedenen Tagen jeweils zügig eine E-Mail einer Mitarbeiterin des Umweltamts bekommen. In drei Fällen hieß es, die Awista werde angewiesen, sich zu kümmern. In einem Fall erklärte man, die Stadt sei nicht zuständig. Dabei ging es um den vermüllten Eingang einer leerstehenden Discothek. Das ist Sache des Eigentümers, hieß es. In einem Fall haben wir an einem Sonntag die Meldung verschickt, dann kam Montagvormittag die Antwort – vorbildlich.
Anschließend kam aber leider keine weitere Nachricht, wann das Problem behoben wird oder ob das sogar schon erfolgt ist. Natürlich kann
man das auch selbst beobachten. Aber gerade in den Fällen, wenn sich die Beseitigung hinzieht oder nicht möglich ist, wäre eine weitere E-Mail schön. Da herrscht aus unserer Sicht in Sachen Bürgernähe noch Nachholbedarf.
Wie schnell wurden die Probleme beseitigt? In Flingern haben wir einen Teppich gemeldet, der auf einer Baumscheibe entsorgt wurde. Am Tag danach war er immer noch da, als wir drei Tage später wieder nachgeschaut haben, war er weg. Ob das jetzt die Awista war oder doch der Besitzer des Teppichs, ist unklar. Bei der Altstadtdisco sind wir gescheitert. Ein Graffiti auf dem Schadowplatz, das wir am Freitag gemeldet haben, war am Montagabend immer noch da, genau wie Wildwuchs rund um ein Straßenschild in Ludenberg. Allerdings sind diese Zeiträume noch sehr kurz – es handelt sich ja nicht um Notfälle. Die Ankündigung, die Probleme würden möglichst in 24 Stunden beseitigt, wirkt aber sehr optimistisch.
Fazit Die App ist zu empfehlen, könnte aber noch mehr mit den Nutzern kommunizieren.